Alfred Bruckschen

Alfred Bruckschen wird am 9.10.1923 als zweites Kind von Peter und Johanna Bruckschen in Köln geboren. Seine Schwester ist 13 Jahre älter als er. Seine Kindheit verbringt er bis zum Jahre 1934 in Gremberghoven. 1934 zieht die Familie dann nach Köln-Deutz, da sein Vater als Reichbahnangestellter in die Eisenbahndirektion nach Köln versetzt wird. Seine Eltern sind dem Nationalsozialismus gegenüber durchaus positiv eingestellt. 
 
Der Wechsel nach Köln fällt Alfred Bruckschen nicht so schwer, da er nach der vierten Klasse sowieso die Schule hätte wechseln müssen und der Neuanfang so oder so gekommen wäre. Er besucht fortan das Realgymnasium Köln Deutz, wo er auch 1942 sein Abitur absolviert. 
 
In Köln setzt er seine schon in Gremberghoven begonnenen Tätigkeiten im Deutschen Jungvolk fort. Später wird er zum Jungzugführer ernannt und umgeht so eine Mitgliedschaft in der Hitlerjugend. Er leitet im Jungvolk Heimabende und fügt sich bezüglich des Unterrichts den Anweisungen von oben. Zu Kriegsbeginn meldet sich Alfred Bruckschen für den Luftschutzdienst, wodurch sich seine Mitgliedschaft im Jungvolk zunehmend verläuft. 
 
Eine Woche nach dem Abitur wird Alfred Bruckschen zur Wehrmacht eingezogen und absolviert seine Grundausbildung im polnischen Lubliniec. Ab Anfang 1943 ist er Mitglied der Führerkurierstaffel, mit der er zunächst 8 Monate in Berlin verbringt. Dort genießt er durchaus die Vorzüge, die Soldaten einer solch hochrangigen Einheit haben. Von Berlin aus wird die Einheit nach Rastenburg, wo sich die sogenannte Wolfsschanze befindet, versetzt. Dort bleibt er bis Januar 1945 als Mitglied des nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK) tätig. Einige NS-Größen bekommt er in dieser Zeit zu Gesicht. Im Januar 1945 wird seine Einheit nach Salzburg verlegt, erst im Mai 1945 löst sie sich endgültig auf. 
 
Mit einigen seiner Kameraden macht er sich auf eigene Faust auf den Weg, es gelingt Ihnen mehrfach, sich getarnt durch Kontrollen der Alliierten zu schleusen. Schon wenige Tage nach Kriegsende erreicht er seine Familie, mit der er im Oktober 1945 wieder nach Köln zurückkehrt.
 
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