Peter Bürger

Am 20. April 1923 wird Peter Bürger als einziges Kind von Peter Wilhelm Bürger und Elisabeth Bürger geboren. Bis 1937 wohnt die Familie in Bergisch Gladbach, anschließend in Köln Höhenhaus, wo der Vater ein neues Eigenheim gebaut hatte. Wilhelm Bürger ist im Kölner Carlswerk beschäftigt und seit Anfang der 30er Jahre Partei- sowie SA-Mitglied. 
 
Peter Bürger besucht 8 Jahre lang die Volksschule in Bergisch Gladbach. Er lernt in seiner Schulzeit ausschließlich an das System angepasste Lehrer kennen. Unter anderem darauf führt er seine spätere Begeisterung für die HJ zurück, waren doch Lehrer Autoritätspersonen, denen man zu glauben hatte. 
 
Nach der Volksschule bekommt Peter Bürger eine Lehrstelle als Feinmechaniker im Carlswerk, wo auch sein Vater tätig ist. Im Zuge der Ausbildung besucht er die Berufsschule in der Ulrichgasse. Mit einem Lehrer dieser Schule gehen er und seine Klasse am 9.11.1938 zur Synagoge in der Roonstrasse. Obwohl Peter Bürger irritiert ist über die mutwilligen Zerstörungen, klatscht er zusammen mit den anderen Schaulustigen Beifall. 
 
Peter Bürger sammelt erste Erfahrungen im Jungvolk in Bergisch Gladbach. Mit seinem Wechsel nach Köln-Höhenhaus beginnt seine weitere erfolgreich Karriere in der Hitlerjugend. Er wird in der Strassenbahn angesprochen, ob er nicht einen Jungzug aufbauen wolle und durchläuft als Vorrausetzung dafür eine Ausbildung in der Gebietsführerschule in Bonn-Mehlem. Bis 1941 leitet Peter Bürger in der Hauptstelle II, Bann 16, Köln Ost die Wehrertüchtigung sowie die Schießausbildung. Auch in der Gebietsführung ist er zeitweilig aktiv. Im Rahmen seiner Tätigkeit in der HJ trifft er viele Personen mit Rang und Namen – bin hin zu Hitler persönlich – innerhalb des NS-Regimes.  
1941 beendet Peter Bürger seine Aktivitäten in der HJ, da er hier kein Weiterkommen mehr für sich sieht. Um weiter aufzusteigen, fehlt ihm die höhere Schulbildung. 
 
Zur Wehrmacht meldet sich Peter Bürger freiwillig, um dort nicht beliebig eingesetzt zu werden. Sein Ziel ist es, Pilot bei der Luftwaffe zu werden. Dieses Zeil erreicht er nicht, jedoch wird er als Navigator und Kampfbeobachter ab Februar 1944 in einem Schutzkampfgeschwader eingesetzt. So bekommt er die Realität an der Front hautnah mit. Am 20. April 1945 fliegt die Einheit ihren letzten Einsatz und setzt sich nach der Sprengung des Flugzeuges nach Schleswig Holstein ab, wo Peter Bürger in englische Kriegsgefangenschaft gerät. Schon im Juni 1945 wird er entlassen und kehrt nach Köln zurück. 
 
Noch während des Krieges heiratet er Gisela Möller und wird im November 1944 Vater seiner ältesten Tochter. 
 
Als er nach dem Krieg zu seinem Elterhaus in Höhenhaus kommt, ist dieses von einer anderen Familie bewohnt. Seine Mutter und seine Ehefrau waren nach starken Angriffen 1944 evakuiert worden. Als er eine Nacht bei ehemaligen Nachbarn übernachtet hatte, wird er von den Amerikanern festgenommen, da er aufgrund seiner HJ-Uniform, die im Haus seiner Eltern gefunden worden war, als Bannführer angesehen worden ist. Es stellt sich jedoch heraus, dass dies ein Missverständnis war und Peter Bürger kommt wieder frei. Anschließend kommt Peter Bürger zunächst in Bergisch Gladbach bei Verwandten unter.
 
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