![]() Katharina Lippman, geb. Wehrheit wird am 7. April 1928 in Ehrenfeld als älteste Tochter des Ehepaars Wehrheit geboren. Ihr Vater ist in der Zeit unmittelbar von der Wirtschaftskrise betroffen und wird arbeitslos. Er beginnt dann, in Ehrenfeld ein Kohlegeschäft aufzubauen, was sich im Laufe der 30er Jahre zunehmend etabliert. Das Ehepaar Wehrheit bekommt drei weitere Töchter, wovon eine als Säugling den Krieg nicht überlebt. In der Volksschule Overbeckstraße geht Katharina Wehrheit zur Schule und absolviert später das Pflichtjahr bei einer ihr bekannten Familie in der Ottostraße. Dort gefällt es ihr sehr gut. Anschließend beginnt sie eine Ausbildung zur Friseurin, kann diese aber erst nach dem Krieg beenden, da sie durch die Folgen des Bombenkrieges zunächst nach Schlesien evakuiert wird. In der Schule wird Katharina Wehrheit von den Jungmädeln angeworben und tritt diesen bei. Die Heimabende finden in der Schule statt und machen ihr Spaß. Zugleich engagiert die sich in der katholischen Jugend der Ehrenfelder Pfarre St. Anna. Die Treffen gefallen ihr ebenso sehr gut. Einen Widerspruch stellt dieses Parallelengagement für Katherina Wehrhahn nicht dar. Durch die Folgen des Bombenkrieges nach Schlesien evakuiert, beginnt Kathatina Wehrheit dort ein ganz neues Leben, findet schnell Anschluss und genießt die Zeit dort. Wären die Russen nicht gekommen, wäre sie am liebsten dageblieben, so die Interviewte. Doch die Familie entschließt sich in Anbetracht der Kriegslage etwas überstürzt zur Flucht und tritt den beschwerlichen Heimweg Richtung Köln an. Ihr späterer Mann, Alfred Lippmann, den Sie bei der katholischen Jugend kennenlernt, verschweigt ihr noch zu Kriegszeiten, dass er „Halbjude“ ist. Mit der Evakuierung nach Schlesien bricht der Kontakt zu ihm ab, sie sehen sich erst nach dem Krieg wieder. Dieser beendet noch während des Krieges seine Lehre bei KHD und findet anschließend keine Anstellung, da er „Halbjude“ ist. In der Kriegsendzeit wird er dann zur Zwangarbeit am Westwall eingezogen. Nach dem Krieg kommt er zunächst in Kriegsgefangenschaft, da ihm die Amerikaner nicht glauben, dass er jüdischer Herkunft ist. Nach dem Krieg hat die Familie Wehrheit mit der üblichen Versorgungsnot zu kämpfen. Katharina Wehrheit arbeitet als Friseurin und trägt so zur Ernährung der Familie bei. Entlohnt wird sie in der Regel in Naturalien. Ihre Lehre beendet sie 1946. Die Hochzeit mit Alfred Lippmann findet 1948 statt. Familie Lippmann bekommt in den 50er Jahren nach langen Kämpfen Wiedergutmachtung gewährt. |
||
Zum Interview » |
![]() |