Fritz Prediger

Fritz Prediger ist am 23.3.1925 in Köln geboren. Er hat zwei ältere Schwestern und sein Vater ist Angestellter bei der Post. Seine Kindheit verbringt er in Deutz, wo er mit vielen Kindern in der Nachbarschaft aufwächst. Sein Elternhaus ist streng katholisch. Mit 10 Jahren verlieren Fritz Prediger und seine Schwestern ihren Vater, dessen Tod nie richtig aufgeklärt wird. In der Folgezeit zieht die Witwe Anna Prediger ihre drei Kinder allein groß.  
 
Fritz Prediger geht auf die Volksschule am Gotenring und später auf das Gymnasium in der Kreuzgasse. Da seine Mutter als Witwe wenige Einkünfte hat, versucht er dort immer, einer der fünf besten Schüler zu sein. Sonst hätte er die Freistellung vom Schulgeld nicht bekommen und hätte nicht weiter aufs Gymnasium gehen können.  
 
Seine Mitgliedschaft in sehr verschiedenen Jugendorganisationen ist zunächst etwas verwunderlich. So ist er Mitglied in der katholischen Jugendorganisation PX, im Jungvolk und später in der Marine-Hitlerjugend sowie auch seit 1940 in einer Gruppe der Edelweißpiraten. In seinem Interview gibt Prediger Aufschluss darüber, warum all diese Zugehörigkeiten keineswegs im Widerspruch zueinander stehen müssen. Im Fokus steht bei ihm stets das Bedürfnis nach Freiheit.  
 
1941 macht Fritz Prediger sein Notabitur und meldet sich danach freiwillig zur Marine. Nach seiner militärischen Grundausbildung ist er bei Kiel als Marinesoldat stationiert. Später wird er nach Russland eingezogen. Dort erlebt er die harte Realität an der Ostfront. 1943 – 1945 kommt er in russische Kriegsgefangenschaft. Als einer der ersten Kölner Soldaten kehrt er bereits im Oktober 1945 aus Russland zurück.  
 
Wieder zu Hause, wird Fritz Prediger sehr krank, unter anderem leidet er an Malaria. Es dauert ein Dreivierteljahr, bis er wieder richtig auf die Beine kommt. Da er nicht von den englischen Besatzern als Minenräumer in der Nordsee eingesetzt werden will, beginnt er eine Schneiderlehre. Er bleibt länger in der Modebranche tätig, wechselt jedoch später noch einmal sein Berufsfeld, da er sich früher immer gewünscht hatte, im Maschinenbau tätig zu werden. Er fängt in den 60er Jahren bei der Ford AG als Hilfsarbeiter an und steigt dann bis zum Kostencontroller auf.
 
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