Hannelore Hausmann wird am 28. April 1928 in Köln-Braunsfeld geboren. Der Vater ist jüdischer Religion, die Mutter kommt aus einem streng katholischen Elternhaus. Die Eltern erziehen Hannelore im katholischen, ihren Bruder Walter im jüdischen Glauben. Hannelore, die die antijüdischen Vorbehalte der katholischen Kirche verinnerlicht hat, fürchtet um das "Seelenheil" von Vater und Bruder. Sie schottet sich gegen jüdische Einflüsse ab. Die wirtschaftliche Situation der Familie verschlechtert sich, nachdem der Vater in den 1930er Jahren arbeitslos wird. Die Familie zieht nach Köln-Deutz und lebt dort in beengten Verhältnissen. Die Eltern entfremden sich und lassen sich 1939 scheiden. Im gleichen Jahr emigriert der Bruder nach England. In Nachbarschaft und Volksschule erfährt Hannelore als "Halbjüdin" zwar auch Unterstützung, überwiegend aber Anfeindungen. Obwohl sie Klassenbeste ist, darf sie die Höhere Schule nicht besuchen. Geborgenheit bietet ihr aber die Mitarbeit bei der katholischen Jugend. Hannelores Vater muss seit 1941 Zwangsarbeit leisten und in einem „Judenhaus“ wohnen. Er wird im Sommer 1942 nach Theresienstadt deportiert und dort ermordet. Bis zuletzt hat Hannelore in Köln engen Kontakt zu ihm. Nach der Absolvierung des "Pflichtjahrs" beginnt sie Mitte 1943 eine Schneiderlehre. Ende des Jahres wird sie vor einer bevorstehenden Verhaftung gewarnt und taucht unter. Sie überlebt Krieg und Verfolgung dank verschiedener Helfer und Helferinnen. Im März 1945 wird sie in einem Dorf in der Eifel von den Amerikanern befreit. Erst nach über 50 Jahren ist sie in der Lage, über ihre Lebensgeschichte zu reden. Hannelore Hausmann lebt heute (2008) in Köln. |
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