Heinrich Nezer wird als Heinrich Münzer im Juli 1916 in Worms am Rhein als zweites Kind jüdischer Eltern geboren. Die Familie zieht 1925 nach Köln, weil der Vater, ein aktiver Sozialdemokrat, eine Stelle als Verwalter im Israelitischen Lehrlingsheim antritt. Heinrich besucht ab 1927 das Gymnasium Kreuzgasse, an dem er sich wohl fühlt und nicht benachteiligt wird. Er sympathisiert mit den Kommunisten und der zionistischen Bewegung. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verlässt Heinrich Nezer 1933 auf Druck des Direktors die Schule. Er emigriert im Alter von 17 Jahren über Frankreich und Luxemburg nach Palästina, wo er in einem Kibbuz im Jordantal lebt und harte körperliche Arbeiten verrichtet. Seine Schwester wandert ebenfalls 1935 nach Palästina aus. Es gelingt den beiden, die Eltern 1938 nachzuholen. Im Zweiten Weltkrieg tritt Heinrich Nezer als Freiwilliger der jüdischen Brigade der britischen Armee ein. 1949 kehrt er nach Israel zurück. 1957 remigriert Heinrich Nezer aus beruflichen Gründen mit seiner Frau und zwei Töchtern nach Köln, wird jedoch im Land der Täter nicht mehr heimisch und geht im Ruhestand wieder nach Israel. Heinrich Nezer lebt heute (2006) in Ramat Gan (Israel). |
||
Zum Interview » |