Wolfgang Schwarz

Wolfgang Schwarz wird am 25. August 1926 in Köln geboren. Sein jüdischer Vater emigriert Mitte der 1930er Jahre in die Niederlande. Er wird 1940 verhaftet und in Auschwitz ermordet. Da die evangelische Mutter bereits im Jahr 1935 verstarb, wächst Wolfgang Schwarz mit seinem Bruder Günther bei Großvater und Tante mütterlicherseits in Köln-Ehrenfeld auf. Die Tante, die als Kommunistin mehrere Jahre im Konzentrationslager inhaftiert war, pflegt Kontakte zu politischen Untergrundkreisen. Der Großvater bemüht sich, seine Enkel vor einer feindselig gestimmten Umwelt abzuschirmen. Erst als Wolfgang 1941gezwungen wird, eine Konditorlehre zu beginnen, wird ihm die eigene Verfolgungssituation bewusst. 
 
Wolfgang kann und will nicht am HJ-Dienst teilnehmen. Lieber unternimmt er ab 1939/40 Ausflüge und Wanderungen und schließt sich den „Edelweißpiraten“ an. Er kommt auch in engen Kontakt zu der Gruppe um Hans Steinbrück, der im gleichen Haus wie Familie Schwarz wohnt. Im Sommer 1944 wird Wolfgang zum „Heimatkraftfahrpark“ (HKP) verpflichtet, um dort Fahrzeuge für die Wehrmacht zu reparieren. Im Herbst 1944 wird er mit dem Fuhrpark nach Aggerthal (Schloss Ehreshofen) evakuiert. Beim HKP besorgt er Waffen für die Gruppe um Steinbrück. Sein Bruder Günther wird als Mitglied dieser Gruppe verhaftet und am 10. November 1944 öffentlich hingerichtet. Wolfgang Schwarz wird gewarnt und kann entkommen. 
 
Nach Kriegsende kehrt er nach Köln zurück, arbeitet für einige Jahre bei der Bahnpolizei und anschließend bis zu seiner Pensionierung im Rangierdienst. 
 
Wolfgang Schwarz lebt heute (2006) in Köln.
 
Zum Interview »