Ludwig Hansmann

Ludwig Hansmann wird am 18. Januar 1927 in der Kölner Südstadt geboren. Er wächst unter ärmlichen Verhältnissen in einer achtköpfigen Familie auf und besucht von 1933-1942 verschiedene Volksschulen.  
 
Im Jahre 1937 tritt er dem Jungvolk bei, verlässt die Organisation jedoch schon wenige Wochen später, da ihn der militärische Drill abstößt. Im Bombenkrieg wird er zum Schutträumen eingesetzt und hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Nach der Ausbombung des Wohnhauses wird die Familie Hansmann 1943 nach Schlesien evakuiert. Ludwig kehrt auf eigene Faust nach Köln zurück. 
 
Im Frühjahr 1944 schließt er sich einer Gruppe von Edelweißpiraten im Volksgarten an. Im April gleichen Jahres wird er bei einer dortigen Razzia verhaftet und im EL-DE-Haus von der Gestapo verhört. Von dort aus wird er über das Messelager Köln in das Wehrertüchtigungslager Ellern (Hunsrück) überführt und für ca. fünf Wochen inhaftiert. Um dem Lager zu entkommen, meldet er sich „freiwillig“ zum Reichsarbeitsdienst, von dem er desertiert und seine evakuierte Familie in Schlesien besucht. 
 
Ludwig kehrt im Januar/Februar 1945 alleine nach Köln zurück und lebt als jugendlicher Deserteur versteckt in den Trümmern der Stadt. Den Einmarsch der Amerikaner erlebt er auf dem Chlodwigplatz. Nach dem Krieg arbeitet er als Obsthändler in der Schildergasse.  
 
Ludwig Hansmann lebt heute (2006) in Köln.
 
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