Bernd Potthast

Bernd Potthast wird am 16. Dezember 1922 in Köln geboren. Er wächst mit drei älteren Geschwistern in Köln-Ehrenfeld auf. Sein Vater Bruno Potthast arbeitet als Rechtsanwalt. Viele jüdische Geschäftsleute gehören zu seiner Klientel. Nach der NS-Machtübernahme 1933 hilft er ihnen mit juristischen Ratschlägen und unterstützt sie bei der Auswanderung. 
 
Bernd Potthast besucht von 1928 bis 1933 die Volksschule Geisselstraße, anschließend das Schillergymnasium. 1939 tritt er auf Druck der Schule der Hitlerjugend bei. Für die HJ nimmt er als Lagermannschaftsführer an einer „Kinderlandverschickung“ teil. 
 
Nach dem Reichsarbeitsdienst wird Bernd Potthast 1941 zur Wehrmacht eingezogen. Es folgen Einsätze in Russland und Frankreich. Der Offizier wird mehrfach verwundet. Nach der dritten Verwundung wird Potthast als wehrunfähig freigestellt. Er nimmt im Oktober 1944 ein Jura-Studium in Marburg auf. Nach Kriegsende meldet er sich freiwillig bei den Alliierten. Im September 1945 wird er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. 
 
Nach Abschluss des Studiums steigt Bernd Potthast 1952 in die väterliche Anwaltskanzlei ein. Als Spezialisten für Wiedergutmachungs- und Entschädigungsfragen vertreten sie jüdische Geschäftsleute, die während der NS-Zeit enteignet wurden oder das Land verlassen mussten. Bernd Potthast engagiert sich außerdem in der katholischen Kirche und ist als Lokalpolitiker für die CDU tätig. 
 
Bernd Potthast lebt heute (2008) in Köln.
 
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