![]() Helene Schindel, geb. Mantel, wird am 26. Dezember 1925 in Köln geboren. Ihr Vater Benjamin Mantel stammt aus Polen und wanderte als junger Mann nach Deutschland aus. Zusammen mit seiner Frau betreibt er ein Wäschegeschäft in der Kölner Innenstadt. Ihre sechs Kinder – Helene hatte noch fünf ältere Brüder – werden streng religiös im jüdisch-orthodoxen Glauben erzogen. Nach der NS-Machtübernahme muss Helene Schindel antisemitische Übergriffe erleben. Wie ihre Brüder besucht sie die jüdische Volksschule und das jüdische Jawne-Gymnasium. In ihrer Freizeit ist sie der Jugendorganisation „Habonim“ aktiv. Ihre Geschwister sind ebenfalls in der zionistischen Bewegung aktiv und wandern ab Mitte der 1930er Jahre nach Palästina aus. Im November 1938 wird ihr Vater als sog. „Ostjude“ an die polnische Grenze abgeschoben. Aufgrund dieser Erfahrungen und der Ereignisse des Novemberpogroms wird Helene von ihrer Mutter in die Emigration nach Belgien geschickt. Helenes Eltern folgen ihr. Vor der einrückenden Wehrmacht flieht die Familie nach Frankreich. In dem mit Deutschland kollaborierenden Land werden sie in verschiedenen Lagern interniert. Helene und ihrer Mutter gelingt die Flucht. Der Vater wird deportiert und später in Auschwitz ermordet. Auf der gefährlichen Flucht Richtung Schweiz werden sie von katholischen Priestern und der Résistance unterstützt. Es gelingt ihnen, illegal in die neutrale Schweiz einzuwandern. Hier wird ihr Sohn geboren. Anfang 1945 kehrt Helene zurück ins befreite Belgien. Helen trifft ihren Bruder wieder, der für die englische Armee kämpft. 1948 wandert Helene Schindel nach Israel aus. Während Besuchen in Deutschland in den 1970er Jahren muss sie Erfahrungen mit alltäglichem Antisemitismus machen. Helene Schindel lebt heute (2008) in Israel. |
||
Zum Interview » |
![]() |