Treffen Hitler-Papen
Am 4. Januar 1933 trafen sich Franz von Papen und Adolf Hitler in der Kölner Wohnung des Bankiers Kurt Freiherr von Schröder (1889-1966) und vereinbarten eine gemeinsame Regierungsbildung.
Das geheime Treffen des ehemaligen Reichskanzlers von Franz von Papen (Kabinett der nationalen Konzentration Juni - Dezember 1932) und Adolf Hitler bei dem deutschen Großbankier Kurt Freiherr von Schröder am 4. Januar 1933 wurde ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Machtergreifung der Nationalsozialisten. Nachdem Joachim von Ribbentrop im Herbst 1932 bei Hitler für von Papen Fürsprache hielt, hatte Hitler seither erwogen, diesen zu einem Zweckbündnis zu gewinnen. Von Papen wiederum bat Freiherr von Schröder, das hierfür notwendige Zusammentreffen zu arrangieren. Dieser organisierte zusammen mit Wilhelm Keppler das Treffen in seinem Haus, an dem auch Heinrich Himmler und Rudolf Heß teilnahmen. Hier in Köln war Freiherr von Schröder Teilhaber des Kölner Bankhauses J.H. Stein, das bereits 1919 unter seiner maßgeblichen Beteiligung ein Zentrum der rheinischen Separatisten geworden war. Als Mitglied der DVP gehörte von Schröder zu den Bankiers, Großindustriellen und Landwirten, die November 1932 vom Reichspräsidenten Paul von Hindenburg forderten, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen.
Auf dem Treffen Hitler - von Papen wurden die Vorbereitungen für die Regierungsübernahme besprochen. Von Papen und Hitler einigten sich, die Regierung Kurt von Schleicher (1932-1933) zu stürzen und gemeinsam eine Rechtskoalition Hitler-Hugenberg-Papen zu bilden. In diesem ersten Kabinett von Hitler wurde von Papen Vizekanzler und Reichskommissar von Preußen. Wie viele hofft er mit diesem Schritt, Hitler im konservativen Sinne zu kontrollieren und die Nationalsozialisten in eigene konservativ-nationale Regierungsziele einzurahmen.
dtv-Atlas zur Weltgeschichte, München 1991, Bd. 2, S. 471. www.wikipedia.de
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