Baron Kurt und Edith Freifrau von Schröder

Bankier und Unterstützer der NSDAP

Kurt Freiherr von Schröder wurde am 24. November 1889 in Hamburg als Sohn. einer Bankiersfamilie geboren. Er studierte 1908 Jura in Bonn und wurde nach Abbruch des Studiums ab 1909 bis 1919 Berufsoffizier. Von Anfang 1918 bis Anfang 1919 diente er als Hauptmann im Großen Generalstab. Er wurde 1921 bis 1945 Teilhaber des Kölner Bankhauses J.H. Stein.

1928 wurde von Schröder Mitglied der Deutschen Volkspartei. Er gehörte zu der Gruppe von Industriellen, Bankiers und Landwirten, die im November 1932 eine Eingabe an den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg richteten, in der gefordert wurde, dass Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt werden sollte.

Er gehörte auch zum Freundeskreis der Wirtschaft, der später zum Freundeskreis Reichsführer-SS wurde. Er verwaltete das Sonderkonto S seines Bankhauses, auf dem die Mitglieder des Freundeskreises jährlich 1 Million Reichsmark für Sonderaufgaben von Heinrich Himmler einzahlten. Mit Wilhelm Keppler organisierte er am 4. Januar 1933 eine Geheimbesprechung in seinem Kölner Bankhaus, in der Hitler, Franz von Papen und er selbst Vorbereitungen für eine Regierungsübernahme vereinbarten. Weitere Teilnehmer an diesem Treffen waren Heinrich Himmler und Rudolf Heß.

Bei dieser Zusammenkunft einigten sich Hitler und von Papen darauf, die Regierung Kurt von Schleicher zu stürzen und gemeinsam eine Rechtskoalition Hitler-Hugenberg-Papen zu bilden. Im Februar 1933 trat von Schröder in die NSDAP (Mitglied Nr. 1.475.919) ein und spendete der NSDAP im Laufe der Zeit Millionenbeträge in Reichsmark. Im Mai 1933 wurde er Präsident der Industrie- und Handelskammer in Köln, Vizepräsident des Deutschen Industrie- und Handelstages und Vorsitzender der Außenhandelsstelle für das Rheinland.

1934 wurde er zum Leiter der Privatbanken in der Reichsgruppe Banken ernannt. 1935 wurde er Leiter der Wirtschaftkammer Rheinland und ab Mai 1942 Präsident der Gauwirtschaftskammer Köln-Aachen. In der Zeit von 1933 bis 1945 verdoppelte er die Zahl seiner Aufsichsratsposten auf über 30.

Am 13. September 1936 trat er in die SS ein (Nr. 276.904) und wird am 20. April 1943 zum SS-Brigadeführer befördert. Seit dem 9. November 1944 gehörte er zum Stab Reichsführer-SS.

Nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs wurde er in einem französischen Kriegsgefangenenlager entdeckt, wo er die Uniform eines SS-Gefreiten trug. Von den Briten wurde er am 12. November 1947 von einem Bielefelder Spruchgericht zu drei Monaten Haft wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und einem geringen Bußgeld verurteilt. Da die Anklagebehörde in die Berufung ging, wurde das Bußgeld 1948 auf 500.000 Reichsmark erhöht.

Doch nach der Währungsreform und einer weiteren Berufung seitens seiner Verteidigung 1950 blieb nur noch ein geringer Rest zu zahlen. Seine letzten Jahre verbrachte er in Hohenstein bei Eckernförde. Kurt von Schröder starb am 4. November 1966 in Hamburg.

Freifrau Edith von Schröder, geborene Schnitzler, entstammte dem Kölner protestantischen Großbürgertum. Ihr Vater Richard Julius von Schnitzler war Mitinhaber des Bankhauses J.H. Stein und Vorstandsmitglied der I.G. Farben. Sie selber engagierte sich von 1930-1933 in der Evangelischen Frauenhilfe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_von_Schr%C3%B6der
Materialsammlung NS-Dok.