Konzentrationslager Auschwitz II (Birkenau): Haupttor

  

Auschwitzlüge

Schlagwort, unter dem der millionenfache Mord an europäischen Juden geleugnet oder verharmlost wird.

Bereits seit 1945 gibt es Versuche, die Verbrechen der Nationalsozialisten zu leugnen oder zu beschönigen. Unter dem Begriff "Auschwitz-Lüge" - Auschwitz als das größte Vernichtungslager steht hier als Symbol für den Holocaust - wird der Mord an den Juden Europas bestritten.

Es gibt zwei Gruppen von Auschwitz-Leugnern: Die extremste Gruppe behauptet, die Nazis hätten die Ermordung der Juden nie geplant und keine Vernichtungslager und Gaskammern gebaut. Die Tatsache, dass fünf bis sechs europäische Juden systematisch ermordet wurden, wird als unwahr dargestellt.

Die zweite Gruppe, darunter auch die so genannten Revisionisten, leugnet nicht die Morde an sich, versucht aber den Umfang der Verbrechen abzumildern. So werden beispielsweise die Zahl der sechs Millionen Juden angezweifelt. Zu dieser Gruppe zählen auch einige Historiker und Wissenschaftler, die durch Verdrehung und Unterschlagung von Fakten zu ihrem Ergebnis kommen. Darüber hinaus wird die Einzigartigkeit des Holocausts durch Vergleiche mit anderen Verbrechen in Frage gestellt.

Dokumente und Zeugen haben unwiderlegbar bewiesen, dass der Holocaust in seinem ganzen Ausmaß geplant war und stattgefunden hat. Sowohl Nazi-Kriegsverbrecher als auch Überlebende bestätigten die millionenfache Vergasung der Juden.

Wer versucht, den Mord an den Juden zu leugnen oder zu verharmlosen, gehört meist dem nationalsozialistischen oder rechtsextremen Lager an. Ziel ist es, den Nationalsozialismus zu verherrlichen und antisemitische Positionen zu festigen.

Seit 1985 ist das Leugnen und Billigen von nationalsozialistischen Gewalttaten in der Bundesrepublik verboten.

Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 121-127