Wunderwaffen
Von der deutschen Propaganda aufgebrachter Begriff, der die Hoffnung auf eine Kriegswende durch neue Waffen aufrecht erhalten sollte
Das propagandistische Schlagwort der Wunderwaffen, also die Hoffnung auf revolutionäre Waffenentwicklung, sollte in der zweiten Kriegshälfte den Glauben an den "Endsieg" aufrecht erhalten. Nachdem sich der Zweite Weltkrieg 1942/1943 erheblich zu Gunsten der Alliierten entwickelt hatte, hoffte man in der deutschen Bevölkerung auf den Sieg der Deutschen mit Hilfe dieser Wunderwaffen.
Der Propagandaminister Goebbels gab Anweisungen, Gerüchte über den Einsatz kriegsentscheidender deutscher Wunderwaffen zu streuen.
Tatsächlich gab es Waffen, die euphorisch als Wunderwaffen begrüßt wurden: Die Messerschmitt Me 262 war der erste operationsreife Düsenjäger der Welt. 1944 verfügte die Wehrmacht über zwei neuartige Waffen: Die V1 war ein ferngesteuerter Flugkörper, der 1000 kg Sprengstoff transportierte und die V2 eine Flüssigkeitsrakete mit ebenfalls 1000 kg Sprengstoff. V war die Abkürzung für Vergeltungswaffen. V1 und V2 flogen Angriffe insbesondere auf London und Antwerpen, wo sie große Schäden anrichteten. Gegen die anfliegende V2 gab es aufgrund der Geschwindigkeit keine Vorwarnung.
In der deutschen Bevölkerung blieb die Begeisterung über die Wunderwaffen weit hinter den Erwartungen der nationalsozialistischen Führung zurück, da sie gegen die Angriffe der Alliierten keine durchschlagende Wirkung zeigten. Durch die Wunderwaffen wurde keine Wende des Krieges herbeigeführt, er wurde dadurch nur verlängert.
Bedürftig: Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg, S. 542 f. Kammer/Bartsch: Jugendlexikon Nationalsozialismus, S. 243
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