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Sudetenland
Das Sudetenland war 1938 Anlass für eine internationale Krise, die mit dem Anschluss an das Deutsche Reich endete.
Als Sudetenland wurde ursprünglich das deutschsprachige Gebiet in Nordböhmen und Nordmähren, schließlich das gesamte deutschsprachige Gebiet, das an Deutschland und Österreich angrenzte, bezeichnet. Nach 1918 wurden "Sudetendeutsche" ein Sammelbegriff für alle etwa 3,2 Millionen in der neu gegründeten Tschechoslowakei wohnenden Deutsche.
Es gelang nicht, die Sudetendeutschen in die Tschechoslowakei zu integrieren und die Sudetenfrage wurde während des Dritten Reichs zum außenpolitischen Instrument. Seit 1935 finanzierte die NSDAP die Sudetendeutsche Partei, die Hitler während der Sudetenkrise 1938 unterstützte. Hitler führte mit für die Tschechen unerfüllbaren Forderungen Europa an den Rand eines Krieges, der mit dem Münchner Abkommen am 30.9.1938 aufgeschoben wurde. Das Sudetenland wurde an das Deutsche Reich angeschlossen. Im März 1939 besetzten die Deutschen den Rest der Tschechoslowakei.
1945 wurden die Sudetendeutschen gemäß der Übereinkünfte auf der Potsdamer Konferenz aus dem Sudetenland vertrieben.
Benz: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 755
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