Hitlerjungen beim Schanzeinsatz am Westwall im Herbst 1944

  

Reaktivierung des Westwalls 1944 ("Schanzeinsatz")

Nach der Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 erließ Adolf Hitler am 24. August 1944 eine Führerweisung zum erneuten Ausbau des bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend funktionslosen Westwalls.

20.000 Zwangsarbeiter und Mitglieder des Reichsarbeitsdienstes (kurz RAD) versuchten mit improvisierten Mitteln die Verteidigungsbereitschaft des seit Jahren nicht gepflegten Walls wieder herzustellen, was aber wegen der alliierten Luftüberlegenheit nicht mehr gelang. Schon während dieser Arbeiten stellte sich heraus, dass die Bunker den weiterentwickelten panzerbrechenden Waffen in keiner Weise mehr gewachsen waren.

Seit Anfang September 1944 wurden ungezählte Jugendliche im Alter von etwa 15 bis 17 Jahren zum "Schanzeinatz" herangezogen; die Jungen zur körperlichen Arbeit,aber auch zahlreiche Mädchen, die die Versorgung sicherstellen sollten. Außerdem kamen ältere Männer und beispielsweise bis dahin von Kriegsaufgaben freigestellte Künstler am Westwall zum Einsatz, der zumeist im Bau von Gräben zur Panzerabwehr bestand.

Die Organisation war chaotisch, Einsätze aufgrund von Organisationspannen, Luftangriffen und Wettereinflüssen kaum möglich und der Effekt tendierte gegen Null. Zahlreiche Jugendliche "gingen laufen", indem sie sich von ihren Einheiten absetzten und in ihren Heimatstäddten untertauchten.