

Das „Maifeld“ am Aachener Weiher

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Maifeld
Das Grüngelände am Aachener Weiher in Köln war während des Dritten Reichs ein riesiges Aufmarschgelände, das so genannte „Maifeld“.
Der heutige Grünstreifen am Aachener Weiher an der Bachemer Straße in Köln war von den Nationalsozialisten zwischen 1936 und 1938 als ein großes Aufmarschgelände errichtet worden. Diese Anlage, das so genannte „Maifeld“ umfasste ca. 200.000 Menschen. Das „Maifeld“ sollte eine Ergänzung zu den anderen, eher kleinen Aufmarschplätzen in Köln am Neumarkt, Heumarkt, Rudolfplatz oder in Deutz darstellen.
Im Sommer 1938 bauten die Nationalsozialisten eine Tribüne auf das „Maifeld“, zu der zwischen zwei pyramidenartigen Stümpfen eine breite Treppe führte. Ein Jahr später ergänzten sie die Tribüne mit einem Hoheitsadler und einem Hakenkreuz. Die Flügelweite des Adlers betrug 20 Meter.
Das „Maifeld“ war Teil der nationalsozialistischen Stadtplanung, die auf das geplante Gauzentrum in Deutz fokussiert werden sollte. Dabei stand das Aufmarschgelände am westlichen Ende der Ost-West-Achse. Für die Funktion der Achse wollten die Nationalsozialisten den Hauptbahnhof aus der Innenstadt verlegen. Dafür sollten zwei Bahnhöfe am Aachener Weiher im Westen und in Kalk im Osten gebaut werden, die auch die Enden der Achse darstellen sollten.
Der Krieg setzte der nationalsozialistischen Stadtplanung ein Ende und das „Maifeld“ wurde unter Trümmern begraben, die heute noch das Bild der Anlage prägen.
Severin Roeseling: Das braune Köln, S. 70
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