Treffen zwischen Helmut Kohl und Ronald Reagan in Bitburg
Im Mai 1985 legten US-Präsident Reagan und Bundeskanzler Kohl Kränze auf dem Soldatenfriedhof Bitburg nieder, wo auch SS-Angehörige begraben liegen.
Während seines Deutschland-Besuchs im Jahr 1985 besuchte der US-Präsident Ronald Reagan zusammen mit Bundeskanzler Helmut Kohl den Soldatenfriedhof Kolmeshöhe in Bitburg. Auf diesem Friedhof waren nicht nur Soldaten der Deutschen Wehrmacht, sondern auch Angehörige der Waffen-SS beerdigt. Dort legten die beiden gemeinsam Kränze nieder.
Diese Ehrung stieß in der Öffentlichkeit auf große Empörung. Kohl und Reagan wurde die "Rehabilitierung der SS" vorgeworfen. Jüdische und antifaschistische Organisationen protestierten gegen die öffentliche Anerkennung von nationalsozialistischen Verbrechern.
In einer anschließenden Rede stellte Reagan die Leiden der KZ-Opfer mit denen der Täter in Zusammenhang: "Durch den gemeinsamen Besuch mit Bundeskanzler Kohl in Bitburg konnten wir eher ermessen, welchen Preis das deutsche Volk für die Verbrechen des Dritten Reiches zahlen mußte."
Der Besuch des Soldatenfriedhofs war ein Versuch, die deutschen Täter mit den Opfern der NS-Herrschaft gleichzusetzen und damit die nationalsozialistischen Verbrechen zu relativieren. Er entsprach einer "Schlussstrichmentalität", die eine Auseinandersetzung mit der NS-Herrschaft beenden und somit die Vergangenheit als "bewältigt" ansehen will.
http://www.stern.de/politik/historie/?id=538384&p=2&nv=ct_cb&e id=537265 http://www.dhm.de/lemo/html/1985/ http://usa.usembassy.de/etexts/ga5d-850505.htm
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