Volksschule Lohrbergstraße um 1914

  

Volksschule Lohrbergstraße

Die genaue Adresse der katholischen Volksschule in Köln-Klettenberg lautete Lohrbergstraße 46. Die Mädchenschule stand unter der Leitung Elisabeth Adams, die Jungenschule wurde von Franz Schänzler und Josef Poetes (ab 1937) geleitet. Das Lehrerkollegium umfasste in den 1930er Jahren über 20 Personen, die Schülerzahlen lagen bei 1000.

Die Schulleitung begrüßte die nationalsozialistische Machtübernahme. 1933 gelobten die Lehrerinnen der kath. Mädchenvolksschule, "im Sinne der neuen Regierung sparsam, pflichtgetreu, gewissenhaft u. verantwortungsbewußt für unser Volk, für unsere Stadt und unser Vaterland in Treue zu arbeiten."

Besonders deutlich zeigt ein Eintrag in die Schulchronik 1934 die pro-nationalsozialistische Gesinnung der Schule: "Mit Stolz dürfen wir sagen: Wir haben unsere Kinder begeistert in die neue Zeit eingeführt, ihnen Sinn und Verständnis für die hohen Ziele und Ideen Hitlers vermittelt, bei ihnen Begeisterung geweckt und gefunden, es ist eine Selbstverständlichkeit: jeder Deutsche folgt mit Treue und Vertrauen unserem Führer Adolf Hitler! [...] Die Revolutionierung der Geister schreitet weiter im Dienste der Nation. Möge das deutsche Volk auf diesem Wege sich seines Führers würdig erweisen! Das ist mein Wunsch am Schlusse des Schuljahres 1933/34."

Der Krieg beeinflusst den Schulbetrieb zutiefst. Ab dem 26. August 1939 wird die Schule militärisch belegt und der Unterricht bis zum 13. Juni 1940 in die Schule Manderscheider Platz ausgelagert. Ab April 1942 wird die Schule Lohrbergstraße dann teilweise als Notquartier beschlagnahmt. Im Mai gleichen Jahres wird sie als Notquartier für Obdachlose und als Verpflegungstelle für Fliegergeschädigte umfunktioniert. Im Juni 1943 wird zunächst das Dachgeschoß durch Brandbomben zerstört; im Oktober 1944 erfolgt der Totalschaden durch eine Luftmine.

Materialsammlung NS-Dok., Trapp, Kölner Schulen, S. 7, 11, 27, 88