Friedrich-Wihelm-Gymnasium

Das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in der Kölner Severinstraße ist das drittälteste Gymnasium Kölns und blickt auf eine 200jährige Schulgeschichte zurück.

Das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium gehört seit seiner Gründung am 28. September 1825 in der Severinstraße zusammen mit den gleichfalls kirchlich gegründeten Kölner Gymnasien, dem Dreikönigsgymnasium (1450) und der Ursulinenschule (1639) zu den ältesten Gymnasien Kölns.

Aus der „höheren Bürgerschule“ wurde durch ein Ministerial-Rescript ein vollständiges Gymnasium, welches zunächst noch den Namen „Karmeliter Gymnasium“ trug. 1829 wurde die im Zentrum Kölns (Waidmarkt) gelegene Schule dann in „Evangelisches Gymnasium“ umbenannt und erhielt schließlich am 19. Oktober 1830 den Titel „Königliches Friedrich-Wilhelm-Gymnasium“ (FWG).

Seine früh begründeten gymnasialen Traditionen auf humanistischer Basis machten die Schule bald als liberal bekannt. Das Gymnasium hatte sowohl evangelische als auch katholische und jüdische Schüler.

In den Jahren 1875 – 1878 wurde ein neuer, klassizistischer Schulbau in der Severinstraße 241 errichtet, der den Vorgänger-Schulbau, das Gymnasium im später säkularisierten Karmeliterkloster an der gleichen Stelle, ablöste. 1912 bekam das FWG einen dreigeschossigen Anbau im Norden.

Im Dritten Reich wurde das Gymnasium im Zuge der Gleichschaltung im Schulwesen in das staatliche Friedrich-Wilhelm-Gymnasium mit Oberschule für Jungen umgewandelt (ab Ostern 1937). Nach der totalen Zerstörung des Schulgebäudes im Luftkrieg am 28./29. Juni 1943 wurde der Unterricht zunächst in die Oberschule für Jungen nach Deutz (Schauertstraße) verlegt, 1944 von dort in die Hildegardisschule in Sülz (Lotharstraße). Von den Schülern des FWG gingen die meisten ausschließlich privat in Verschickung (KLV), das Angebot der staatlich organisierten KLV wurde kaum genutzt. Viele Schüler wurden gegen Ende des Zweiten Weltkrieges als Luftwaffenhelfer eingesetzt.

1954-57 wurde das FWG nach den Plänen von Ernst Nolte auf dem gleichen Grundstück wieder aufgebaut. Das Gymnasium beruft sich bis heute auf die Wahrung seiner humanistischen und aufgeklärt-liberalen Tradition.

www.fwg.de
Raschke, Eva-Christine: Köln: Schulbauten: 1815-1964. Geschichte – Bedeutung – Dokumentation, Köln 2001, S. 303 f. (u.a.)
Materialsammlung NS-Dokumentationszentrum