Erwin Rommel
Der wohl populärste deutsche Heeresführer des Zweiten Weltkrieges, Generalfeldmarschall Erwin Rommel, führte von 1941 bis 1943 das Afrikakorps der deutschen Wehrmacht, mit dem er bis Ägypten vordrang.
Erwin Rommel, geboren am 15. November 1891 in Heidenheim an der Brenz, begann früh mit seiner militärischen Karriere. 1910 ins kaiserliche Heer eingetreten, erhielt er für seinen Einsatz im Ersten Weltkrieg die höchste deutschen Tapferkeitsauszeichnung, den Pour le mérite. Nach Kriegsende blieb er bei der Reichswehr, wurde Taktiklehrer an der Infanterieschule in Dresden, Verbindungsoffizier der Reichswehrmacht zur Reichsjugendführung und Kommandant des Führerhauptquartiers, seit 1939 im Rang eines Generalmajors. Rommel schützte Hitler bei seinen Truppenbesuchen, unter anderem beim Einmarsch in die Tschechei und dem Überfall auf Polen. 1940 erhielt er das Kommando über die 7. Panzerdivision, die sich im Frankreichfeldzug durch ihr stets unvermutetes Auftauchen an den Brennpunkten der Kämpfe den Beinamen „Gespensterdivision“ erwarb.
1941 übernahm Rommel als Kommandierender General das Deutsche Afrikakorps, das den in Libyen bedrängten italienischen Verbündeten zu Hilfe kam. Wegen seiner listenreichen Kampfführung „Wüstenfuchs“ genannt, brachte er die 8. britische Armee an den Rand einer Niederlage. Seine Armee drang bis vor Ägypten vor. Da Hitler jedoch versäumt hatte, Malta einzunehmen und damit den Nachschub für das Afrikakorps zu sichern, musste Rommel vor den angreifenden Briten unter General Montgomery den Rückzug antreten. Kurz vor der endgültigen Niederlage der deutsch-italienischen Heeresgruppe rief ihn Hitler aus Afrika zurück und beauftragte ihn als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B mit den Vorbereitungen zur Abwehr der in Nordfrankreich erwarteten alliierten Invasion.
Als der Widerstand gegen die Alliierten hier aussichtslos wurde, beschwor Rommel Hitler brieflich, den sinnlosen Kampf zu beenden. Juli 1944 wollten die Widerstandskämpfer innerhalb der deutschen Wehrmacht Rommel zu ihrem Oberbefehlshaber machen, doch dieser wurde bei einem Fliegerangriff schwer verwundet und fiel somit aus. Da er jedoch Kenntnis der Umsturzpläne bzw. um das Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 hatte, zwang Hitler ihn zum Selbstmord. So „starb“ Rommel am 14. Oktober 1944 in Herrlingen (bei Ulm). Um die wahre Todesursache zu vertuschen, ordnete Hitler ein großes Staatsbegräbnis an.
Klee, Personenlexikon des Dritten Reiches, S. 506. Bedürftig: Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg, S. 429.
|