Konrad Adenauer

  

Konrad Adenauer

Zentrumspolitiker; von 1917 bis 1933 und 1945 Kölner Oberbürgermeister, von 1949 bis 1963 Bundeskanzler

Konrad Adenauer wurde am 5. Januar 1876 in Köln geboren. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaft wurde er 1906 zum Beigeordneten der Stadt Köln, 1917 zum Oberbürgermeister gewählt. Von 1921 bis 1933 war Adenauer, seit 1905 Zentrumsmitglied, zugleich Präsident des preußischen Staatsrates.

Mitte Februar 1933 weigerte er sich - den neuen Machthabern ohnehin ein Dorn im Auge - den zu einer Wahlkampfrede in Köln weilenden Hitler zu empfangen; stattdessen ließ er die auf der Deutzer Brücke gehissten Hakenkreuzfahnen entfernen. Am 13. März, einen Tag nach den Kommunalwahlen, verließ Adenauer heimlich Köln und fand Schutz im Kloster Maria Laach. Als er 1934 durch die Gestapo verhaftet wurde, erfolgte schon zwei Tage später die Freilassung.

Ab 1935 lebte Adenauer zurückgezogen in seinem Haus in Rhöndorf und lehnte alle Versuche von Mittelsmännern, ihn für den Widerstand zu gewinnen, ab. Dennoch wurde er nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 verhaftet und im Messelager, später in Brauweiler inhaftiert.

Von der amerikanischen Militärregierung im Mai 1945 wieder als Oberbürgermeister Kölns eingesetzt, wurde er bereits im Oktober des Jahres durch die Briten entlassen. Im Januar 1946 trat er den Vorsitz der neu gegründeten CDU in der britischen Besatzungszone an und wurde 1947 Fraktionsvorsitzender der CDU im ersten nordrhein-westfälischen Landtag. 1950-66 war er Vorsitzender der CDU in der Bundesrepublik Deutschland.

Adenauer übernahm 1948 die Präsidentschaft im Parlamentarischen Rat und wirkte somit maßgeblich bei der Ausarbeitung des Grundgesetzes mit. Am 15. September 1949 wurde er mit nur einer Stimme Mehrheit zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik gewählt und blieb das bis 1963.

Konrad Adenauer starb am 19. April 1967 in Rhöndorf.