

Dr. Paul Bourfeind in den 1920er Jahren

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Paul Bourfeind
Der Lehrer Paul Bourfeind, in der Weimarer Republik SPD-Mitglied, wurde nach 1933 zum Nationalsozialisten.
Paul Bourfeind wurde am 22. Dezember 1886 in Solingen geboren. Er war Lehrer und Schriftsteller, seine literarischen Anfänge liegen 1908 im Musenalmanach Bonner Studenten. Formulierte er anfangs traditionellen Heimatkitsch, verkehrten in den 20er Jahren auch Thomas Mann und Alfred Döblin in seinem literarischen Salon. Er war auch Vorsitzender des Theaters des Werktätigen Volkes und Leiter des Theaters am Friesenplatz.
Bourfeinds politische Karriere begann 1919 in der SPD. Fünf Jahre lang war er Mitglied der Kölner Stadtverordnetenversammlung. 1929 trat er allerdings wieder aus. Im Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 wurde Bourfeind Mitglied der NSDAP. Kurz nach der Machtübernahme schrieb er in sein Tagebuch: "Der nationale Gedanke hat Deutschland geeint. Wer nicht wollte, mußte. Der große Propagandist der nationalen Erneuerung ist Adolf Hitler." 1939 verlor er sich in nationalsozialistischen Schwärmereien über das germanische Bauerntum.
1945 wurde Bourfeind aus dem Lehrerdienst entlassen. Seit 1913 hatte er am Realgymnasium Lindenthal unterrichtet. Er starb am 19. Juni 1968 in Köln.
Martin Hollender: Vom Sozialisten zum Nationalsozialisten. Der Kölner Schriftsteller Paul Bourfeind, in: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 74 (2003), S. 213-218. Trapp: Kölner Schulen in der NS-Zeit, S. 28.
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