Penicillin
Breitbandantibiotikum zur Behandlung bakterieller Infektionen, die zuvor nur unzureichend therapiert werden konnten, und damit eines der revolutionärsten Arzneimittel des 20. Jahrhunderts
Obwohl bereits Ende des 19. Jahrhunderts erste antibiotisch wirksame Substanzen gefunden und Ende der 1920er Jahre auch der Schimmelpilz Penicillium notatum als eine solche beschrieben wurden, fand die wissenschaftliche Erforschung des Antibiotikums bis 1939 keine größere Resonanz.
Erst als nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges weltweit verstärkt nach neuen Heilmitteln gegen Infektionskrankheiten und Wundinfektionen gesucht wurde, wurde die Forschung über Penicillin in Oxford neu aufgenommen. Bereits 1940 gelang die Isolierung des Penicillins (heute Penicillin G genannt). Die erste großtechnische Gewinnung von Penicillin erfolgte während des Zweiten Weltkriegs in den USA (in kleinerem Umfang auch unabhängig zwischen 1943 und 1945 in Deutschland bei den Farbwerken Hoechst), doch erlangte das Penicillin erst nach Kriegsende seine überragende Bedeutung als Therapeutikum. Durch den großen Erfolg des Penicillins wurde die Suche nach weiteren Antibiotika stark gefördert, und es wurden zahlreiche Antibiotika in rascher Folge gefunden.
Meyers Grosses Universallexikon, Aufl. 1983, S. 456; http/mup.systbot.uni-tuebingen.de/presentations/ws200001/penic illin/entdeckung.html.dei
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