Auszug aus dem KdF-Bordprogramm der „Wilhelm Gustloff“, Sommer 1938
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"Wilhelm Gustloff"
Das deutsche Schiff "Wilhelm Gustloff" sank am 30. Januar 1945 mit mindestens 6500 Passagieren an Bord.
Die "Wilhelm Gustloff" war ein Passagierschiff der Deutschen Arbeitsfront (DAF), das für die nationalsozialistische Freizeitorganisation Kraft durch Freude eingesetzt wurde. 1937 lief das Schiff, das für fast 2000 Menschen konzipiert war, vom Stapel. Benannt wurde es nach dem 1936 ermordeten Schweizer Landesgruppenleiter der NSDAP-Auslandsorganisation Gustloff.
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die "Wilhelm Gustloff" als "Hilfsbeischiff der Kriegsmarine" eingesetzt. Zuerst nutzte man es als Lazarettschiff, dann als Kasernenschiff in Gotenhafen (Gdingen). Am 30. Januar 1945 legte das Schiff mit fast 5000 deutschen Flüchtlingen und 1600 Wehrmachtsangehörigen und Besatzungsmitgliedern Richtung Kiel ab. Andere Schätzungen gehen von 10000 Menschen an Bord aus. Am Abend wurde die "Gustloff" von drei Torpedos des sowjetischen U-Boots S 13 getroffen; innerhalb von einer Stunde sank sie vor Stolpmünde. 1252 der Passagiere wurden gerettet, die restlichen ertranken in der eiskalten Ostsee.
Mit seiner Novelle "Im Krebsgang", in der die Geschichte der "Gustloff" thematisiert wird, entfachte Günter Grass 2002 eine Diskussion um die Ereignisse. Zahlreiche Stimmen wurden laut, nun das Leiden der Deutschen in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu zählte auch die (deutsche) Opfergeschichte des Bombenkriegs, die aus ihrem historischen Kontext losgelöst wurde.
Zentner/Bedürftig: Das große Lexikon des Dritten Reiches, S. 645.
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