|
Neonazismus
Bezeichnung für rechtsextreme Bestrebungen, die sich ideologisch-programmatisch und über Symbolik oder Gruppenverhalten in die Tradition des Nationalsozialismus stellen
Neonazis erstreben einen nach dem "Führerprinzip" formierten Staat und eine "rassenreine Volksgemeinschaft" nach dem Vorbild des "Dritten Reiches". Die Verbrechen, die vom NS-Regime begangen worden sind, werden - je nach Charakter der Gruppierung - verharmlost, geleugnet oder verherrlicht.
Schon früh bildeten sich in der neuen Bundesrepublik Formen des organisierten Neonazismus heraus. Hierzu gehörte etwa die Wiking-Jugend, die nach dem Vorbild der Hitlerjugend 1952 gegründet wurde. Bis zu ihrem Verbot 1994 drillte sie Kinder und Jugendliche mit Wehrsportübungen und nationalsozialistischer Ideologie.
Noch früher hatten sich rechtsextreme Parteien wie die deutsche Rechtspartei (1946-1949), die Sozialistische Reichspartei (1949-1952) und die Deutsche Reichspartei (1946-64) gegründet. Es waren Mitglieder der Deutschen Reichspartei (DRP), die 1959 die wiedereröffnete Synagoge an der Roonstraße in Köln beschmierten. Aus dem Zusammenschluss der DRP mit anderen rechten Gruppierungen ging 1964 die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) hervor. In den siebziger Jahren entstanden darüber hinaus viele militante (=gewalttätige) Naziorganisationen, wie die "Wehrsportgruppe Hoffmann" oder die "Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei", die teilweise bis in die Neunziger Jahre aktiv waren. Nach der Wiedervereinigung 1989 erhielt die neonazistische Szene enormen Zulauf und die Zahl rechtsextremistischer Übergriffe stieg explosionsartig an.
www.bmi.bund.de/services/lexikon/lexikon.jsp?key=N&hit=Neonazi smus&nodelD=nul www.rechtsum.de
|