Werbung zur Teilnahme am "Osteinsatz" aus der NS-Schülerzeitschrift "Hilf mit!" vom Juli/ August 1941

  

Osteinsatz

Das Jahr 1942 stand für die Hitlerjugend unter der Parole „Osteinsatz und Landdienst“. In seiner Neujahrsansprache stellte daher Reichsjugendführer Axmann den "Osteinsatz" der Jugend in den Mittelpunkt und stellt klar, dass der in seinen Augen sichere militärische Sieg über die UdSSR erst durch eine gezielte deutsche Besiedelungspolitik gesichert werden könne. Daher müsse nach dem Krieg ein "Wall aus Fleisch und Blut" an der Ostgrenze des deutschen Reiches errichtet werden, der aus umgesiedelten „Volksdeutschen“ und Angehörigen des Landdienstes bestehen werde.

Im April 1942 war es dann soweit: Erstmals leisteten „Pflichtjahrmädel“ im Alter zwischen 16 und 17 Jahren einen „freiwilligen“ Einsatz zur Unterstützung deutschstämmiger Siedler in den eroberten Ostgebieten. Die Mädchen wurden entweder für die Dauer von vier bis sechs Wochen oder auch zur „langfristigen Verwendung“ von sechs Monaten in Lagern zusammengefasst, von wo aus sie Hilfe auf Bauernhöfen leisteten, die alle Bereiche des alltäglichen Lebens von der Kinderbetreuung bis hin zur Unterstützung bei schriftlichen Arbeiten umfasste.

Allein im Jahr 1942 leisten rund 30.000 Mädchen und Jungen ihren Landdienst im Rahmen des „Osteinsatzes“ ab, der nach Vorstellungen des NS-Regimes auch längerfristige Ziele umfasste: Als „Landdienst“ sollte er die Jugendliche auf ihre späteres Leben als "Wehrbauer" im eroberten Osten vorbereiten.

[nach Artikeln des „Westdeutschen Beobachters und H. Koch: Geschichte der Hitlerjugend, S. 353ff.]