

Volksschule Vorgebirgsstraße um 1914

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Volksschule Vorgebirgsstraße
katholisch:
Die genaue Adresse der katholischen Volksschule in Köln-Zollstock lautete Vorgebirgsstraße 18. Die Jungenschule stand unter der Leitung Dr. Peter Rösgens; die Mädchenschule wurde von Luz Lornez und Reuß geleitet. Das Lehrerkollegium umfasste zwischen 15 und 18 Personen. Die Schülerzahlen bewegten sich zwischen 700 und 750. Sie sanken 1944 auf 350.
1943 diente das gesamte Gebäude als Ausweichdienststelle der Reichsbahndirektion. Im Juli 1943 belegt das Kriegsversorgungsamt Loreleystraße zwei Etagen des Gebäudes. Ende Mai 1944 wurde die Schule geschlossen.
evangelisch:
Die genaue Adresse der evangelischen Volksschule in Köln-Zollstock lautete Vorgebirgsstraße 18. Die Schulleiter Fried. Branscheid und Wilhelm Gewehr hatten Aufsicht über ein 10 Personen starkes Lehrerkollegium und eine 500-600 köpfige Schülerschaft.
Nachdem Reichserziehungsminister für das Schuljahr 1936/37 die vollständige "Rassentrennung" in den Schulen angekündigt hatte, beteiligte sich auch die evangelische Volksschule Vorgebirgsstraße am endgültigen Ausschluss jüdischer Schüler. Der Rektor stellte zu Beginn des Schuljahres 1937/38 fest, dass in seinen Klassen nur noch "deutschblütige" Kinder seien.
Der Krieg griff nachhaltig in den Schulalltag ein. Bereits 1939 werden eine Sanitäts-Luftschutzabteilung, eine Rettungsstelle, eine Markenausgabenstelle und die Technische Nothilfe in der Schule untergebracht.
Aus der Chronik der Schule gehört hervor, dass in Folge unzähliger Fliegeralarme im Frühjahr 1944 ein geregelter Unterricht nicht mehr stattfand: "Es kommt vor, daß während der Unterrichtszeit am Morgen viermal Alarm ist. Infolge der laufenden Nachtalarme ist die Anfangszeit für den Morgenunterricht auf 9 Uhr festgelegt [...] Es kommt vor, daß die Kinder der ersten Unterrichtsschicht mit leerem Magen um 14.30 noch im Luftschutzkeller der Schule sitzen."
Materialsammlung NS-Dok.; Trapp, Kölner Schulen, S. 76, 134, 145
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