Riga-Kaiserwald

Riga-Kaiserwald war ein nationalsozialistisches Konzentrationslager bei einem Dorf nahe Riga in Lettland.

Es wurde 1943 von den Nationalsozialistischen errichtet, um die jüdischen Einwohner der besetzten baltischen Gebiete gefangen zu halten. Die Gefangenen – im März 1944 rund 12 000, davon 50 % Frauen – hatten die Liquidierung der lettischen Ghettos überlebt. So wurden in Riga-Kaiserwald ab Juni 1943 die Überlebenden des Ghettos Riga, der Ghettos Liepaja, Daugavpils und Vilnius sowie auch das Ghetto Lódz interniert.

Zum Stammlager des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald zählten eine Reihe von Außenlagern und Arbeitskommandos. Die Insassen mußten unter anderem elektrische Geräte für AEG herstellen.

Nach der Besetzung Ungarns durch die deutsche Wehrmacht wurden auch ungarische Juden nach Riga-Kaiserwald deportiert. Als 1944 die sowjetische Armee heranrückte, wurden die weiblichen Gefangenen in das Konzentrationslager Stutthof bei Danzig verlegt, die Männer in Konzentrationslager im Reichsgebiet. Am 13. Oktober 1944 befreite die Rote Armee das KZ Riga-Kaiserwald.

Benz/ Graml/ Weiß: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 539.
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