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Hilfskrankenhaus Geisselstraße
Krankenhaus für ausländische Zwangsarbeiter in Köln-Ehrenfeld
Das Städtische Hilfskrankenhaus in der Geisselstraße 98 wurde im Oktober 1940 zur ausschließlichen Behandlung ausländischer Zwangsarbeiter/innen eingerichtet. Es war besonders schlecht ausgestattet und gewährte lediglich eine gesundheitliche Minimalbetreuung, die sowohl den ökonomischen Interessen des Erhalts der Arbeitskraft wie den rassenpolitischen Vorgaben des NS-Regimes gegenüber den „slawischen Untermenschen“ entgegenkam. Auch aus Gründen der besseren politischen Kontrolle wurden die Zwangsarbeiter/innen in einem eigenen Hilfskrankenhaus behandelt. Als die Kapazitäten des Hilfskrankenhauses nicht mehr ausreichten, um die seit 1942 sprunghaft gestiegene Zahl der ausländischen Patienten zu behandeln, verschlechterte sich ihre Lage dramatisch. Sie wurden zunächst in „Ausländer-Krankenbaracken“ bei öffentlichen Krankenhäusern untergebracht und später in einem „Krankensammellager“ mit minimalster medizinischer Betreuung zusammengepfercht.
Nicola Wenge, Kölner Kliniken im Nationalsozialismus. Zur tödlichen Dynamik im lokalen Gesundheitswesen, in: Monika Frank/Fritz Moll, Festschrift zum 200 jährigen Jubiläum der Kölner Kliniken
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