Getto in Antwerpen

Im Sommer 1941 ghettoisierte die deutsche Besatzung die jüdische Bevölkerung Belgiens unter anderem in Antwerpen.

In der belgischen Stadt Antwerpen lebten vor der deutschen Besatzung etwa 50.000 Juden. Nur 5.000 davon waren belgische Staatsbürger, die meisten waren jüdische Einwanderer oder deutsche Flüchtlinge. Als die Deutschen Belgien 1940 überfielen, flohen aus der Stadt 20.000 Juden. Während der Besatzungszeit lebten aber immer noch über 40 Prozent der jüdischen Bevölkerung Belgiens in Antwerpen.

Im Sommer 1941 wurde die jüdische Bevölkerung Belgiens in den vier großen Städten Antwerpen, Brüssel, Lüttich und Charleroi ghettoisiert. Sie unterlagen einer nächtlichen Ausgangssperre, die von 8 Uhr abends bis 7 Uhr morgens andauerte. Ab August 1942 begannen die Deportationen in die Vernichtungslager im Osten und Massenverhaftungen in den Straßen Antwerpens. Etwa 3300 Juden konnten in Antwerpen und Umgebung in den Untergrund gehen.

Benz: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 392 f.
Gutman: Enzyklopädie des Holocaust, S. 71-74; 169
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