Unabhängigkeitskrieg Israel

Ursache dieses Unabhängigkeitskrieges war der Angriff Ägyptens, Syriens, des Libanon, Transjordaniens, Saudi-Arabiens auf das 1948 gerade erst gegründete Israel.

Da am 15. Mai 1948 das britische Mandat über Israel auslief, rief der Jüdische Nationalrat am 14. Mai 1948 den unabhängigen Staat Israel aus, der 77 % Palästinas umfasste. Dies akzeptierten die genannten Staaten nicht und versuchten, die Proklamation des Staates Israel rückgängig zu machen. Noch in der Nacht der Staatsgründung rückten die arabischen Armeen gegen Israel vor und eröffneten den 1. Israelisch-Arabischen Krieg, auch „Palästinakrieg“ genannt.

Daraufhin gründete junge Staat die „Israelische Verteidigungsarmee“ Zahai, die für alle militärischen Aktivitäten von einem zentralen Kommando geleitet wurde. So konnte Israel bereits im Juli eine Gegenoffensive im Kampf um seine Unabhängigkeit starten. Januar 1949 konnte sich Israel behaupten und hatte nicht nur das nach dem UN-Teilungsplan vorgesehene Gebiet gehalten, sondern noch Geländegewinne erzielt. Mit den meisten arabischen Staaten wurden Waffenstillstandsabkommen geschlossen. Allerdings wurde ein Staat Palästina auf den verbleibenden Flächen im Westjordanland und im Gazastreifen nicht gegründet, da die arabischen Staaten weiterhin den UN-Teilungsplan nicht akzeptierten und hoffen, die Existenz Israels sei nicht von Dauer.

Der Unabhängigkeitskrieg Israels und seine Folgen werden in der arabischen Welt heute als Katastrophe bezeichnet. Mehr als 600 000 Araber flohen bis Dezember 1949 aus Israel, zum Teil, weil ihre Führer sie dazu aufforderten, zum Teil, weil sie die israelische Armee gezielt vertrieb. Ihnen wurde die baldige Rückkehr nach Israels Zerstörung versprochen. Umgekehrt kam es in Jemen, Ägypten, Libyen, Syrien und Irak zu antijüdischen Aufständen und Vertreibungen, etwa 600 000 Juden emigrierten daraufhin nach Israel.

Der Unabhängigkeitskrieg Israels bildete den Auftakt zu weiteren Kriegen zwischen den arabischen Staaten und Israel und den bis heute andauernden „Nahostkonflikt“, in dessen Mittelpunkt das Spannungsverhältnis zu den arabischen Staaten steht, die Israels staatliche Existenz infrage stellen.

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Die Zeit: Das Lexikon, Bd. 7, S. 180.