Manfred von Brauchitsch

  

Manfred von Brauchitsch

Manfred von Brauchitsch war Autorennfahrer und Sportfunktionär.

Manfred von Brauchitsch wurde am 15. August 1905 als Sohn eines Offiziers geboren. Er begann eine militärische Karriere bei der Reichswehr, wechselte aber 1929 zum Motorsport. Seit 1933 war er Werksfahrer bei Mercedenz-Benz. Er stieg im Dritten Reich zum preisgekrönten Autorennfahrer auf: 1934 siegte er im Eifelwennen, 1937 gewann er den Großen Preis von Monaco und 1938 den Großen Preis von Frankreich. Von Brauchitsch war Sturmführer im Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK). Seine Siege wurden propagandistisch ausgeschlachtet; er selber trat politisch aber nicht in Erscheinung.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs befand sich Manfred von Brauchitsch erst in der Schweiz, kehrte jedoch nach Deutschland zurück, um in der Rüstungsentwicklung und im Rüstungsministerium zu arbeiten. Nach dem Krieg wurde er als "nicht belastet" eingestuft. Er wandte sich wieder dem Motorsport zu; 1948 wurde er Sportpräsident des Automobilclubs von Deutschland.

In den 50er Jahren engagierte sich von Brauchitsch unter anderem im Komitee für Einheit und Freiheit im deutschen Sport für den gesamtdeutschen Sport. 1951 beteiligte er sich an einer in der BRD daraufhin verbotenen Volksbefragung gegen die Remilitarisierung. 1953 wurde er wegen Verdachts auf Vorbereitung zum Hochverrat in Untersuchungshaft genommen. 1954 floh er vor einer neuen Verhaftung in die DDR. Dort war er weiterhin Sportfunktionär.

Am 5. Februar 2003 starb Manfred von Brauchitsch in Thüringen.

Weiß, Hermann: Biographisches Lexikon, S. 55 f.