Kollaboration

Kollaboration war während des Zweiten Weltkriegs die Zusammenarbeit von Personen oder Regierungen der besetzten Länder mit den Deutschen.

Kollaboration bedeutet die Zusammenarbeit von Individuen oder Bevölkerungsgruppen mit dem Feind während eines Krieges. Im Zweiten Weltkrieg kollaborierten die Regierungen mehrerer Länder mit den Nationalsozialisten. In allen von den Deutschen besetzten Ländern gab es Kollaboration durch Teile der Bevölkerung. Oft waren dies so genannte "Fünfte Kolonnen", einheimische Faschisten, die den Nationalsozialismus unterstützten.

Der Begriff wurde zum ersten Mal 1940 nach dem Waffenstillstand zwischen Deutschland und dem besiegten Frankreich von dem französischen Marschall Philippe Pétain geprägt.

Kollaboration konnte in politischer, ökonomischer, militärischer aber auch kultureller und privater Weise auftreten. In vielen Fällen behaupteten die Kollaborateure, ihre Zusammenarbeit mit den Deutschen würde dem Land nutzen. In anderen Fällen suchten sie nur den wirtschaftlichen Profit.

Ein Beispiel von Kollaboration war die Zusammenarbeit von Vichy-Frankreich mit den Deutschen. Für die Illusion der Unabhängigkeit setzte die Regierung zahlreiche antisemitische Maßnahmen durch und half den Deutschen bei der Deportation französischer Juden und der Rekrutierung von Zwangsarbeitern.

Kollaboration konnte immer einseitig von den Deutschen aufgekündigt werden, wenn sie sich von der Zusammenarbeit keinen Nutzen mehr versprachen oder sie ihren rassistischen Zielen widersprach.

Benz: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 546 f.