Höhere Mädchenschule Genovevastraße um 1910

  

Städtische Oberschule für Mädchen Genovevastraße

Das Städtische Oberlyzeum für Mädchen befand sich in der Genovevastraße 54-62, Köln-Mülheim.

Das Schulgebäude des Städtischen Lyzeums wurde von 1910-1911 erbaut: Ein repräsentativer, dreigeschossiges Gebäude mit Anbau. 1927 wurde die Höhere Mädchenschule zum Oberlyzeum, in der Gleichschaltung des Schulsystems unter den Nationalsozialisten zum Städtischen Mädchengymnasium. Um den Luftangriffen auf Köln zu entgehen, wurden die Schülerinnen der Oberschule ab 1941 immer wieder von Köln auf Kinderlandverschickung (KLV), beispielsweise nach Dresden geschickt. Fortan bestimmte der Krieg den Schulalltag: 1941 wurden einige Schülerinnen zum Kriegshilfsdienst eingesetzt, andere kamen 1942 zum Einsatz im Bahnhofsdienst oder zur Verpflegungshilfe von Fliegergeschädigten in Aachen.

Zum Schuljahresbeginn September 1944 gab es wie in vielen Kölner Schulen auch in der Genovevastraße keinen festen Stundenplan mehr, da nicht genügend Lehrer zur Verfügung standen. Wieder wurden Schülerinnen vom Unterricht befreit: Sie sollten die HJ am Westwall betreuen. Am 1. Oktober 1944 wurde die Schule geschlossen und bei dem großen Bombenangriff auf Köln vom 31. Oktober diesen Jahres das Schulgebäude restlos zerstört. Nach Kriegsende mühten sich die zurückkehrenden Lehrkräfte, den Unterricht alsbald wieder aufnehmen zu können, setzen Klassenräume instand und unterrichteten ihre Abiturientinnen aus eigener Initiative im Sonderkurs. November 1945: Offizieller Wiederbeginn des Unterrichts in ganz Köln, die Oberschule Genovevastraße war noch nicht neu eingerichtet. Lehrerkollegium und Schülerinnen wurden auf andere Schulen verteilt. Der Wiederaufbau des alten Schulgebäudes des heutigen Gymnasium Genovevastraße war 1953 abgeschlossen, heute ist sein ehemaliger Zustand nur verändert erhalten.

Raschke: Köln: Schulbauten, S. 499.
Materialsammlung NS-Dokumentationszentrum