Das Lyzeum III Weyertal 115. Teilansicht um 1925

  

Städtisches Lyzeum Weyerthal

Das Städtische Lyzeum III befand sich im Weyertal 115 in Köln-Lindenthal.

Das Schulgebäude des Städtischen Lyzeums III im Weyertal wurde von 1922-1924 erbaut. Die drei- und viergeschossige Zweiflügelanlage war ein schmuckloser Schulbau. Ausnahme: Ein Trinkbrunnen aus salzglasiertem Steinzeug aus Köln-Frechener Keramik im Schulhof. Während es 1933 noch zehn private und fünf städtische Schulen in Köln gab, hatte mit der Oberschulreform der Abbau der letzten privaten oder städtischen höheren Mädchenschulen begonnen.

So wurde 1938 auch das Lindenthaler Lyzeum entkonfessionalisiert und in „Frauenoberschule“ umbenannt. Die Lehrpläne waren mit der NS-Schulreform vereinfacht worden und sahen zukünftig eine Unterteilung der Oberstufe für die Jungen in einen mathematisch-naturwissenschaftlichen sowie einen sprachlichen Zweig vor. Für die Mädchen wurden gemäß der nationalsozialistischen Erziehung zur Hausfrau und Mutter der hauswirtschaftliche Zweig (wahlweise Koch-, Hausarbeits-, oder Gartenkurse) oder der sprachliche Zweig (wahlweise Französisch oder Latein) vorgesehen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schulgebäude zu 50 % zerstört, 1951 als Höhere Fachschule für Versicherungswesen wieder aufgebaut. Das ehemalige Lyzeum wurde als „Elisabeth-von-Thüringen-Gymnasium“ in der Nikolausstraße Köln-Sülz weitergeführt.

Gröbe, Konrad/ Adenauer, Max: Lindenthal, S. 116 f.
Materialsammlung NS-Dokumentationszentrum