St. Stefan
Der moderne Nachkriegs-Kirchenbau von St. Stefan befindet sich in der Bachemer Straße 104 a in Köln-Lindenthal.
An den neugotischen Vorgängerbau von St. Stefan erinnert heute nur noch sein vorgelagerter, alter Glockenturm. St. Stefan war 1886 nach den Plänen von August Lange erbaut worden, nachdem sich die alte mittelalterliche Kirche in Kriel für die schnell wachsende Lindenthaler Bevölkerung als zu klein erwiesen hatte. Der neue Kirchenbau an der Bachemer Straße war für die Gemeinde nun auch zentraler gelegen. Aufgrund seines spitzen Turmhelmes wurde St. Stefan im Volksmund bald „Zahnstocher von Lindenthal“ genannt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde St. Stefan völlig zerstört. Einzig übrig blieb der Turm, der anstelle seines zerstörten spitzen Helmes nach den Wiederaufbauplänen von Joachim Schürmann nun einen flachen Dachabschluss erhielt. Da ansonsten kein originaler Wiederaufbau von St. Stefan angestrebt wurde, verkaufte die Stadt die Steine der alten Kirche an anstehende Baustellen der städtischen Denkmalpflege, somit wurde aus dem alten St. Stefan u.a. die Ulrepforte wieder aufgebaut. Von der ehemaligen Inneneinrichtung der Kirche konnten lediglich die alten neugotischen Reliefs der vier Evangelisten in den Neubau gerettet werden.
Kier: Kirchen in Köln, S. 129, 215. Kier/ Krings: Stadtspuren Köln, Bd. 1, S. 206.
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