Melaten

Melaten ist seit 180 Jahren der Zentrale Städtische Friedhof von Köln, an der Aachener Straße (Braunsfeld/ Lindenthal) gelegen.

Der erste Kölner Zentralfriedhof wurde 1810 auf dem ehemaligen Areal eines Leprosenheimes angelegt, dass in Köln den Namen "Zu den Maladen" (mittelniederdeutsch: "Zu den Aussätzigen"/Kranken) führte und 1180 erstmals urkundlich erwähnt wird. Seinerzeit befanden sich überall in Europa die Leprosen- oder Siechenhäuser an den Ausfallstraßen der Städte.

1804 gab ein Dekret Napoleons, welches Beerdigungen statt auf den Kirchenfriedhöfen nun außerhalb der Gemeinden vorschrieb, Anstoß zur Errichtung einer Friedhofsanlage auf Melaten. So wurde Melaten 1810 unter französischer Verwaltung zur einzigen stadtkölnischen Friedhofsanlage geweiht. Bereits wenige Jahre später wurde diese unter den Plänen des Düsseldorfer Gartenarchitekten Maximilian Friedrich Weyhe umgestaltet.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich der - in der Kölnischen Mundart "Melote" oder auch "Malote" genannte Friedhof zur zentralen Begräbnisstätte Kölns. Seit 1829 wurden alle christlichen Konfessionen hier beerdigt. Mit seinen alten gärtnerischen Anlagen, klassizistischen und neugotischen Grabmälern, der Friedhofsarchitektur im Jugendstil und Expressionismus, entwickelte sich Melaten zum bedeutendsten Friedhof von Köln. Politiker, bekannte Persönlichkeiten und wohlhabende Kölner lassen sich noch heute fast ausnahmslos hier beerdigen. So lesen sich die prunkvollen Grabstätten entlang des Melatener Hauptweges wie das "Who is who" der Kölner Stadtgeschichte: Auf Melaten befinden sich die Gräber vieler prominenter Kölner, neben Oberbürgermeistern, Gerichtspräsidenten, Politikern, Professoren und Kaufleuten sind hier auch Künstler und Ehrenbürger bestattet.

So nutzten auch die Nationalsozialisten die ehrwürdige Friedhofsanlage für ihre Ehrengräber, die später nur teilweise entnazifiziert wurden. In den Bombenangriffen auf Köln im Zweiten Weltkrieg wurde auch Melaten erheblich zerstört. Heute sind viele Grabdenkmäler wieder restauriert.

Abt, Josef/ Vomm, Wolfgang: Der Kölner Friedhof Melaten, Köln 1980
Adenauer, Konrad/ Gröbe, Volker: Lindenthal. Die Entwicklung eines Kölner Vorortes, 3. Aufl., Köln 2004, S. 75, 150, 279 ff.