Aktion gegen in "Mischehe" lebende Juden
Bis spätestens Februar 1945 wurden auch die in Köln noch in "Mischehe" lebenden Jüdinnen (und Juden) aus Köln deportiert.
Von den Deportationen der Juden und ihre Ermordung in den Lagern des Ostens waren bis Ende 1943 noch die in "Mischehe" lebenden "Mischjuden" sowie ihre Kinder, "Mischlinge 1. und 2. Grades" verschont geblieben. Jedoch waren auch ihre Rechte bereits zunehmend beschnitten worden, man erwog, sie zu sterilisieren oder ihre Ehen aufzulösen. Neue Eheschließungen von "Mischehen" wurden bereits nicht mehr genehmigt. Ab September 1942 durften sie keine höheren Schulen mehr besuchen, "Mischlinge" unter den Soldaten hatten die Wehrmacht verlassen müssen.
Am 12./ 13. September 1943 wurde in Köln auch mit der "Ausrottung" der "Mischlinge" begonnen: Alle die in "Mischehe" lebenden Eheleute und die "Mischlinge" selbst erhielten den Befehl zur Deportation und zur Meldung in den Baracken von Köln-Müngersdorf. Das bezog sich sowohl auf die jüdischen als auch christlichen Ehepartner und deren Kinder. Hier wurden die in "Mischehe" lebenden Jüdinnen (und Juden) zur Deportation und Ermordung aussortiert, ihre nichtjüdischen Partner sollten Köln innerhalb von zwei Tagen verlassen. Erstere wurden am 23. Februar auf Lastautos vom Bahnhof Köln-Deutz nach Theresienstadt deportiert oder, wie die in "Mischehe" lebenden Jüdinnen auf sogenannten Arbeitstransport nach Kassel-Bettenhausen gebracht. Andere Transporte gingen direkt nach Auschwitz.
Zvi Asaria (Hrsg.): Die Juden in Köln, Köln 1959, S. 388 ff. www.wikipedia.de
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