Rheinische Zeitung

Das Blatt war das Parteiorgan und „Kampfblatt“ der rheinischen Sozialdemokratie.

Die Rheinische Zeitung wurde 1888 als „Kölner Arbeiterzeitung“ gegründet und 1892 – unter Anspielung auf die von Karl Marx gegründete „Neue Rheinische Zeitung“ – umbenannt. 1898 zählte das Blatt 5.000, 1912 dann 20.000 Abonnenten.

Am 28. Februar 1933 erschien die Rheinische Zeitung für lange Jahre zum letzten Mal; fortan war sie vom NS-Regime verboten. Es dauerte bis zum 5. November 1945, bis rheinische Sozialdemokraten, unter ihnen Robert Görlinger und Hans Böckler, einen Vertrag zur Neuherausgabe des SPD-Organs unterzeichneten, dessen Herausgeber der im Januar 1946 aus der Londoner Emigration zurückkehrende Willi Eichler wurde.

Die Rheinische Zeitung gehörte zu jenen Blättern, denen am 26. Februar 1946 die ersten britischen Lizenzen erteilt wurden. Am 2. März 1946 konnte nach fast exakt 13 Jahren wieder die erste Ausgabe erscheinen. Bis zum Tag der Währungsreform im Juni 1948 erhöhte sich die Auflage auf über 100.000 Exemplare.

Die Währungsumstellung brachte für die Zeitung große finanzielle Probleme mit sich; die Verluste stiegen rapide. Nachdem Rettungsversuche gescheitert waren, blieb Ende 1951 nur noch der Verkauf an die Rheinisch-Westfälische Verlagsgesellschaft in essen, die Verlegerin der NRZ Neue Ruhr Zeitung. Damit gehörte auch der traditionsreiche Name der Vergangenheit an und die rheinische SPD hatte „ihr“ Publikationsorgan verloren.

Fuchs, Peter: Das Kampfblatt
Fuchs, Peter: Das schnelle Ende