Humboldt-Gymnasium
Das neusprachliche Humboldt-Gymnasium befindet sich heute am Kartäuserwall 40 in Köln.
Das städtische Humboldt-Gymnasium oder – wie wie die Schule vor 1933 bzw. in der NS-Zeit hieß – die Oberrealschule und Reformrealgymnasium bzw. Oberschule für Jungen war ursprünglich in der Humboldtstraße 41 beheimatet. Die Schule zählte in diesem Zeitraum mit 674 im Jahr 1940 die höchste Schülerzahl, die von rund 40 Lehrkräften unterrichtet wurde. 648 dieser 674 Schüler, d.h. mehr als 96 Prozent der Schüler, gehörten zum gleichen Zeitpunkt einer NS-Jugendorganisation an. Die HJ-Flagge „durfte“ die Schule, nachdem der Organisationsgrad im Dezember 1935 die hierzu notwendige Grenze von 90 Prozent überschritten hatte, seit Januar 1936 hissen.
Direktor der Schule war von 1931 bis zum März 1945 Dr. Halfmann, der während des Krieges auch als Koordinator des Kölner Einsatzes der Luftwaffenhelfer amtierte.
Die Schule war konfessionell gemischt. 1938 etwa waren 322 Schüler katholisch, 290 evangelisch, 4 jüdisch und 26 im NS-Sinne „gottgläubig“.
Beim Peter und Paul-Angriff Ende Juni 1943 wurde das Schulgebäude völlig zerstört und der Unterricht bis zur allgemeinen Kölner Schulschließung im Herbst 1944 in die Irmgardis-Schule in der Schillerstraße ausgelagert.
Das heutige Schulgebäude des Humboldt-Gymnasium steht auf dem Grundstück des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kaiserin-Augusta-Schulgebäudes. Vor dem Neubau des Humboldt-Gymnasium an dieser Stelle war hier ursprünglich eine Provinzial-Gewerbeschule mit Maschinen- und Konstruktionslehre und später eine Oberrealschule beheimatet.
Materialsammlung NS-Dok., Raschke: Köln: Schulbauten, S. 147 f, S. 288.
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