Das Deutzer Bekleidungswerk der Firma F.W. Brügelmann & Söhne im Herbst 1915
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F.W. Brügelmann Söhne
Das Kölner Unternehmen F.W. Brügelmann Söhne existiert seit über 185 Jahren.
F.W. Brügelmann Söhne (FWBS) ist ein Kölner Familienbetrieb für Textilgroßhandel, der seit 1820 existiert. Zeitweise beschäftigte es bis zu 3000 Menschen. Friedrich Wilhelm Brügelmann, der aus einer protestantischen Kaufmannsfamilie stammte, kam 1820 von Wuppertal nach Köln. Er eröffnete dort eine Woll- und Baumwoll-Spinnerei. 1833 kaufte Brügelmann ein Haus in der Mühlengasse und modernisierte sein Textilgeschäft umfassend. Alle Kinder Friedrich Brügelmanns waren im elterlichen Geschäft tätig. Nach einigen Krisen Mitte des 19. Jahrhunderts ging es mit dem Geschäft wieder bergauf. 1923 eröffnete FWBS zwei Filialen in Dortmund und Frankfurt.
Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen, war man im Hause FWBS darüber geteilte Meinung. Der Senior Friedrich Wilhelm Brügelmann, der 1933 starb, stand der NSDAP distanziert gegenüber, während sein Vetter Kurt die Partei mit Spenden unterstützte. Das Unternehmen profitierte auch von den "Arisierungen" durch günstige Erwerbungen jüdischer Geschäfte. Seine "Werkschar", der "politische Stoßtrupp" der NSDAP im Betrieb war mit 120 Mitgliedern der größte in der Stadt.
Von 1942 bis 1944 wurden alle Gebäude der FWBS mit Ausnahme der Deutzer Räumlichkeiten Opfer alliierter Luftangriffe. Nach dem Krieg wurde das Unternehmen wieder aufgebaut und blühte während des Wirtschaftsaufschwungs in den 50er Jahren wieder auf. 1995 feierte FWBS sein 175jähriges Jubiläum.
Rüther/Martinsdorf: Brügelmann in Köln
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