

Benito Mussolini, hier während der Unterzeichnung des Münchener Abkommens am 29. September 1938

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Benito Mussolini
Benito Mussolini war der Begründer und Führer der faschistischen Bewegung in Italien.
Geboren am 29. Juli 1883 in Predappio, trat der Volksschullehrer Mussolini 1901 in die Sozialistische Partei ein und schuf sich als Provinzsekretär eine eigene Machtbasis. Als er 1914 den Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg forderte, schloss ihn die Partei aus. Mussolini wechselte ins nationalsozialistische Lager und gründete am 23. März 1919 in Mailand die Bewegung „Fascio di combattimento“ (Kampfbünde), die den Begriff „Faschismus“ einführte: ihr Symbol war das Rutenbündel, lateinisch „fascis“, dessen Träger im antiken Rom die zum Schutz des Kaisers bewaffnete Prätorianergarde war und danach „fascisti“ genannt wurden, weshalb sich die „Träger“ dieses Symbols unter Mussolini Faschisten nannten. 1921 gründete Mussolini die faschistische Partei PNF, die alsbald in das italienische Parlament einstieg, während seine Terrortruppen in Norditalien Gewalt verbreiteten. Der Faschismus unter der Führung des „Duce“ Mussolini versprach, die Krise, in der sich Italien seit dem Ende des Ersten Weltkrieges befand, zu lösen.
Mit dem „Marsch auf Rom“ am 28. Oktober 1922 nahm sich Mussolini gewaltsam die Macht. Unterstützt von den Konservativen in Wirtschaft, Heer und Verwaltung wurde er vom italienischen König zum Ministerpräsidenten ernannt. Nach dem erzwungenen Auszug der Opposition aus dem Parlament errichtete Mussolini Einparteiendiktatur und Polizeistaat in Italien. initiierte staatliche Arbeitsbeschaffungen wie u.a. die Trockenlegung der Pontinischen Sümpfe, eroberte 1935 Abessinien, verhalf General Franco zum Sieg im Spanischen Bürgerkrieg: Italiens Oberhoheit im Mittelmeerraum schien greifbar. Der „Duce“ faszinierte die Massen ähnlich Hitler als demagogischer Redner mit politischen Versprechungen von neuer imperialer Größe Italiens.
Am 10. Juni 1940 trat Italien in Anlehnung an das nationalsozialistische Deutschland, „Achse Berlin-Rom“, in den Zweiten Weltkrieg ein, um mit ein „paar tausend Toten“ nach den Blitzkriegserfolgen mit am Siegertisch zu sitzen, wenn Europa neu aufgeteilt würde. Hitlers Hilfe im Balkan- und Afrikafeldzug band Mussolini nur noch stärker an den Untergang des Deutschen Reiches. 1943 entzog ihm der Faschistische Großrat das Vertrauen, stimmte seiner Verhaftung zu. Doch deutsche Fallschirmjäger befreiten den „Duce“, der auf Befehl Hitlers dessen Marionetten- „Repubblica Sociale Italiana“ in Italien gründete und das Land damit endgültig in eine blutigen Bruder- und Partisanenkrieg stürzte. Bei dem Versuch, in die Schweiz zu fliehen, wurden Mussolini und seine Lebensgefährtin von italienischen Widerstandkämpfern ergriffen und ohne Gerichtsverfahren am 28. April 1945 erschossen.
Zentner/ Bedürftig: Das große Lexikon des Dritten Reiches, S. 397. Die Zeit: Das Lexikon, Bd. 10, S. 179.
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