Günter Riesen

Der Nationalsozialist war von 1933 bis 1936 Kölner Oberbürgermeister.

Am 12. März 1933 hatte die NSDAP die Kommunalwahlen mit 39,6% zwar gewonnen, war aber auf die Unterstützung anderer Parteien angewiesen. Tags darauf besetzten die Nationalsozialisten in einer groß angelegten Parade das Rathaus und vollzogen die Machtübernahme in der Stadt Köln. Die Mehrheit der SPD-Abgeordneten wurde verhaftet und die Stimmen für die KPD schlicht für ungültig erklärt.

Kommissarischer Oberbürgermeister wurde der nahezu unbekannte Nationalsozialist Günther Riesen. Der bisherige Oberbürgermeister Adenauer (Zentrum) wurde von Regierungspräsident Elfgen, selbst Zentrumsmitglied, mit der vorgeschobenen Begründung einer "eindeutigen und drohenden Haltung in der Bevölkerung" beurlaubt. Riesen wurde ohne gültiges Votum des Stadtrates von Josef Grohé, Gauleiter der Partei in Köln-Aachen, als Strohmann eingesetzt. 1936 wurde er auf von Karl Georg Schmidt abgelöst.

Severin Roeseling: Das braune Köln