Erste Seite der "Westdeutschen Arbeiter-Zeitung" vom 23.3.1933
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Westdeutsche Arbeiterzeitung
Verbandsorgan der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB), nach ihrem Verbot 1933 in "Ketteler-Wacht" umbenannt und 1938 endgültig verboten
Die Westdeutsche Arbeiterzeitung war das Verbandsorgan der Westdeutschen Katholischen Arbeiterbewegung (KAB). Die Zeitung wurde seit 1927 von Nikolaus Groß, der ein Jahr zuvor zum Chefredakteur berufen worden war, selbständig redigiert. Schon lange vor 1933 warnte Groß in seinen Artikeln vor den Gefahren des Nationalsozialismus und übte dabei scharfe Kritik an der demokratiefeindlichen Politik, dem irrealen Wirtschaftsprogramm, dem Rassismus, der Kriegstreiberei, der Gewalttätigkeit und der Kirchenfeindlichkeit der aufstrebenden NSDAP.
Am 23. März 1933 - dem Tag der Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes - wurde die Westdeutsche Arbeiterzeitung zunächst bis zum 3. April des Jahres verboten. In "Ketteler-Wacht" umbenannt, agierten Groß und seine Mitstreiter nunmehr vorsichtiger und schrieben eher "zwischen den Zeilen". So gelang es, die Ketteler-Wacht immerhin bis 1938 am Leben zu erhalten, bis sie von der Gestapo verboten wurde. Zu diesem Zeitpunkt betrug ihre Auflage nach 145.000 im Jahr 1932 immerhin noch 80.000 Exemplare.
[nach: Aretz: Katholische Arbeiter an Rhein und Ruhr, S. 141 und Buchstab u.a.: Verfolgung und Widerstand, S. 218]
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