Franz Rheinberger (links) mit anderen Kölner Edelweißpiraten um 1942 in Königswinter (rechts: Bartholomäus Schink)
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Franz Rheinberger
Jugendlicher aus dem Kreis der Steinbrück-Gruppe
Der 1927 in Ehrenfeld als ältestes von fünf Geschwistern geborene Jugendliche Franz Rheinberger gehörte zum engen Kern der Steinbrück-Gruppe. "Bubbes" Rheinberger, der von 1938 bis Ende 1943 in der Fürsorge-Anstalt Dormagen lebte, arbeitete seit Ende 1943 als Arbeiter bei der Vulkan AG in Ehrenfeld und lernte Hans Steinbrück auf einer Baustelle im Jahre 1944 kennen. Die Kontakte zu Steinbrück vertieften sich im September gleichen Jahres. Rheinberger vermittelte die Übergabe eines Sprengapparats durch die Sülzer Jugendlichen Steingass und Jülich an Steinbrück. Während sich die beiden aus dem Umkreis Steinbrücks zurückzogen, knüpfte Rheinberger immer engere Kontakte. Auch sein Freund Barthel Schink, der wie Rheinberger für kurze Zeit zu den Ehrenfelder Edelweißpiraten gehört hatte, fand über Rheinberger zur Steinbrück-Gruppe.
Als Schink und Rheinberger im September 1944 zum Westwall eingezogen wurden, desertierten sie. Rheinberger tauchte in der Schönsteinstraße unter und war nun an verschiedenen Waffen- und Lebensmittelgeschäften beteiligt. Unter anderem machte er bei dem Waffendiebstahl aus einem Wehrmachtsomnibus mit. Rheinberger wurde am 4. Oktober 1944 von der Gestapo verhaftet und am 10. November 1944 nach wochenlangen Verhören und Misshandlungen in Köln-Ehrenfeld öffentlich erhängt.
Materialsammlung NS-Dok.
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