Rheinische Sezession
Die „Rheinische Sezession“ war eine private Künstlerorganisation, in der sich 1911 in Köln freischaffende junge Künstler zusammenschlossen.
Mit Sezessionen wurden Organisationen von Künstlern bezeichnet, die sich ab 1880 überall in den europäischen Kunstzentren fast gleichzeitig von den traditionellen Kunsteinrichtungen abspalteten und oppositionell gegen diese Akademien auftraten.
Gruppen der Sezession vereinigten den Typus des freien Künstlers, der sich ohne Programm für die freie Betätigung aller unkonventionellen und individuellen künstlerischen Initiativen einsetzte. Mit ihren Arbeiten gingen diese Künstler flexibel auf die Bedürfnisse und den Geschmack des Bürgertums ein.
Die Städtetrias Bonn-Köln-Düsseldorf bildete in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein wichtiges künstlerisches Schaffenszentrum: So gründete sich auch hier 1911 mit der „Rheinischen Sezession“ eine solche private Künstlervereinigung in Köln, die alsbald eine Vielzahl freier Künstler unter ihrem Dach vereinigte: 1918 gründeten der Dichter Herbert Eulenberg und die Maler Arthur Kaufmann und Adolf Uzarski eine Künstlergruppe, deren Zusammenschluß die gemeinsamen Interessen der jungen rheinischen Künstlerschaft unvoreingenommen vertreten und Ausstellungen organisieren sollte. Das Ergebnis war die Gründung der modernen Künstlervereinigung „Das junge Rheinland“.
Nach anfänglichen Erfolgen kam es im Inflationsjahr 1923 zur Krise und Maler wie Jankel Adler, Otto Dix u.a. traten aus dieser Vereinigung wieder aus und gründeten die „Rheingruppe“. Diese schloss sich 1928 dann wieder mit den Künstlern von „Das junge Rheinland“ aus Düsseldorf und weiteren freien Künstlern in der „Rheinischen Sezession“ zusammen.
Alle Künstlergruppen zeugten in den Jahren um den Ersten Weltkrieg von der künstlerischen Innovationskraft des deutschen Westens. Von den Nationalsozialisten nach deren Machtantritt als „entartet“ abgelehnt, lösten sich ab 1933 viele Sezessionen auf und ihre Künstler emigrierten. Die „Rheinische Sezession“ wurde 1938 durch eine Verfügung aufgelöst.
Doch nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten sich viele Künstlergruppen neu: Bald bemühten sich die "Rheinische Künstlergemeinschaft" oder die "Neue Rheinische Sezession" u.a. wieder um den Austausch und die Bündelung aktueller Kunstströmungen im Kölner, Bonner und Düsseldorfer Raum.
Lexikon der Kunst, Bd. 4, S. 470 f. www.duesseldorf.de/stadtmuseum/sammlung/06/117/index.de www.buecher.de/w1100485faz3774303304-19k-
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