Siegfried Braun

Dr. Siegfried Braun war von 1910 bis 1938 Lehrer an der Städtischen Israelitischen Volksschule Lützowstraße.

Der engagierte Lehrer und Journalist Dr. Braun, geboren 1885 in Brauneberg an der Mosel, war neben seiner Lehrtätigkeit auch Schriftleiter des Reichsverbandes der jüdischen Lehrvereine, des jüdischen Lehrerverbandes sowie der jüdischen Schulzeitung Kölns. Gleichzeitig betätigte er sich als Redakteur des Kölner Gemeindeblattes und setzte sich als Vorstandsmitglied der Zionistischen Vereinigung und des jüdischen Wohlfahrtsamtes sehr für die Notwendigkeit ein, die heranwachsende jüdische Jugend zur Auswanderung nach Palästina reif zu machen. Vor diesem Hintergrund unternahm er 1936 mit Unterstützung der Reichsvertretung der Juden in Deutschland auch eine Studienreise nach Palästina.

In der Pogromnacht vom 9. November 1938 wurde Braun verhaftet und nach Dachau gebracht. Nach seiner plötzlichen Entlassung gelang es ihm 1939, sich noch rechtzeitig zu retten und nach Palästina auszuwandern. Er starb 1969 in Kibuz Maayan Zwi in Israel.

Becker-Jákli: Ich habe Köln doch so geliebt, S. 129, S. 251
Jüdisches Schicksal in Köln 1918-1945, S. 207 f.