„Die Gauleitung der NSDAP“ (Aus dem Organisationshandbuch der NSDAP, 1937)

  

Gau/Gauleiter

nach der Reichsebene die höchste territoriale Gebietseinheit der NSDAP

Den alten Begriff "Gau" nutzte die NSDAP zur Bezeichnung ihrer nach dem Reich höchsten Organisationsgliederung ("Hoheitsgebiet")

Die Einteilung des Reichsgebietes in Gaue hatte Hitler nach der Neugründung der NSDAP im Jahr 1925 angeordnet, als diese sich über Bayern hinaus auszudehnen begann. Nach mehreren Änderungen war das Reichsgebiet schließlich in 42 Gaue gegliedert; als 43. Gau kam die Auslandsorganisation der NSDAP hinzu. Der Gau war seinerseits unterteilt in Kreis, Ortsgruppe, Zelle und Block.

"Hoheitsträger" der NSDAP in den Gauen waren die Gauleiter, zumeist alte Parteigenossen, die Hitler oft persönlich aus der "Kampfzeit" der Partei vor 1933 kannte. Sie waren ihm unmittelbar unterstellt und verfügten über erheblichen Einfluss, zumal sie oft in Personalunion als Reichsstatthalter oder Oberpräsidenten fungierten. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gauleiter zu Reichsverteidigungskommissaren ernannt und waren ab Oktober 1944 für die Aufstellung des "Volkssturms" verantwortlich.

Die Gauleitung des „Gaus Köln-Aachen“ war seit 1934 im Gebäude der alten Universität am Ubierring untergebracht, im Zweiten Weltkrieg zog sie in das Schloss Bensberg um.

[nach: Bedürftig, Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg, S. 182 und Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 478]