Der Neonazi Holger Apfel (vorne) im Sächsischen Landtag

  

Vergleich Holocaust - Bombenkrieg

Im Januar 2005 verglichen Landtagsabgeordnete der rechtsextremen NPD den Holocaust mit den Bombenangriffen der Alliierten.

Die rechtsextreme NPD, die mit zwölf Sitzen im sächsischen Landtag vertreten ist, beleidigte im Januar 2005 die Opfer des Holocaust. Die NPD-Abgeordneten störten eine Gedenkminute für die Opfer von Auschwitz im Landtag, indem sie demonstrativ den Saal verließen.

Der Neonazi und NPD-Fraktionschef Holger Apfel bezeichnete darüber hinaus in einer Rede die Bombadierung von Dresden als „Bomben-Holocaust“. Damit relativierte er die Verbrechen der Nationalsozialisten und setzte den millionenfachen Massenmord an den europäischen Juden mit dem Bombenkrieg gleich. Der Versuch der sächsischen NPD, aus Tätern Opfer zu machen und die NS-Verbrechen offensiv zu leugnen, sorgte für einen Eklat.

Ähnliche sprachliche Formulierungen hatten bereits Ausdruck in Jörg Friedrichs Buch „Der Brand“ über den Bombenkrieg der Alliierten gefunden: Dort benutzte Friedrich Begriffe, die Assoziationen mit der Judenvernichtung der Deutschen aufdrängten. Der Historiker Hans Ulrich Wehler nannte diese Begriffsverwendung „sprachlich die völlige Gleichsetzung mit dem Holocaust“.

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